Nord Stream 2: Kritik an geplanter Stiftung zum Weiterbau nimmt zu
Die Kritik an der Gründung einer Klimaschutz-Stiftung der Landesregierung für den Weiterbau von Nord Stream 2 hält an. Die Vorsitzende des Rates für Umwelt und Nachhaltigkeit, Theresia Crone, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.
Mehrere Umweltverbände hatten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bereits jegliche Zusammenarbeit mit der Stiftung Klima-und Umweltschutz MV verweigert. Nun ist nach Informationen von NDR1 Radio MV auch die Vorsitzende des Rates für Umwelt und Nachhaltigkeit, Theresia Crone, mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Zuerst hatte der SPIEGEL darüber berichtet. Schwesig hatte die Gründung des Rates im Jahr 2019 nach einem Gespräch mit Fridays-for-Future-Vertretern initiiert. Das Gremium sollte Jugendlichen in der Klima- und Umweltpolitik in Mecklenburg-Vorpommern eine Stimme geben.
Crone will ihre Integrität und Glaubwürdigkeit wahren
Zur Begründung sagte Crone dem SPIEGEL, eine Klimaschutzstiftung, die klimaschädliche Infrastruktur schaffen solle, könne sie in keiner Art und Weise mittragen oder legitimieren. Sie trete zurück, um ihre Integrität und Glaubwürdigkeit zu wahren. Es sei Ihr wichtig, Haltung zu zeigen und persönliche Konsequenzen zu ziehen, sagte Crone im NDR 1 Radio MV Interview. Crone ist Aktivistin der Fridays-for-Future-Bewegung in Schwerin und eine der führenden Klimaaktivistinnen in Mecklenburg-Vorpommern.
Genehmigung zum Weiterbau von Nordstream 2 ruht
Nach Angaben des Bundesames für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ruht die Genehmigung zum Weiterbau der Gaspipeline Nordstream 2 vorerst. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hatten E-Mails an die Behörde geschrieben, in denen sie die Zusammenarbeit mit der geplanten Stiftung verweigerten. Das Bundesamt will diese Einsprüche nach eigenen Angaben zunächst bewerten.
Genehmigung betrifft 14 Kilometer langen Abschnitt
Am Freitag erst hatte das BSH den sofortigen Weiterbau der Pipeline in deutschen Gewässern erlaubt. Die bisherige Genehmigung hätte Arbeiten normalerweise erst wieder ab Ende Mai zugelassen. Der DUH und der Nabu hatten umgehend Widerstand angekündigt. Die Genehmigung betraf einen rund 14 Kilometer langen Abschnitt in der Deutschen Außenwirtschaftszone.
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