Messerattacke in Neubrandenburg: Haftstrafe für den Angreifer
Nach einer brutalen Messerattacke auf einen Jugendlichen hat das Landgericht Neubrandenburg einen 20-Jährigen zu einer langen Jugendstrafe verurteilt.
Wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung hat das Landgericht Neubrandenburg einen jungen Mann zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte zu Beginn des Prozesses gestanden, im November vergangenen Jahres in der Neubrandenburger Oststadt auf einen 16-jährigen Jungen eingestochen und ihn dadurch lebensgefährlich verletzt zu haben.
Anlass für den Angriff war erfunden
Der Anlass für die Attacke hatte ihm seine damalige Freundin geliefert. Sie hatte behauptet, der angegriffene Junge habe sie vergewaltigt. Vor Gericht stellte sich heraus, dass die 13-Jährige diesen Vorwurf erfunden hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Gefängnis für den Angeklagten beantragt. Der 20-Jährige wurde vom Gericht nach Jugendstrafrecht verurteilt. Hätte das Gericht ihn als Erwachsenen behandelt, hätte es eine weitaus höhere Strafe verhängen können.
Milde Strafe für den Bruder
Das Opfer der Messerattacke erlitt Stiche unter anderem am Hals und am Bauch und wurde durch eine Notoperation gerettet. Der Angeklagte hatte den 16-jährigen zusammen mit seinem 18-jährigen Bruder und einem Kumpel abgepasst. Den Bruder verurteilte das Gericht zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Er hatte den Begleiter des Opfers geschlagen. Der 22-jährige Kumpel wurde freigesprochen.