Mehr als 10.500 Menschen bei Demos gegen Regierungspolitik
Mehr als 10.000 Menschen haben sich am Montag landesweit an Demonstrationen gegen die Energiepolitik der Bundesregierung beteiligt. Die größte Versammlung gab es in der Landeshauptstadt.
Die Proteste richteten sich vor allem gegen steigende Lebensmittel- und Energiepreise. Laut Polizei kamen an mindestens 17 Orten mehr als 10.500 Demonstranten zusammen, davon allein rund 4.500 Menschen in Schwerin. In Wismar waren es etwa 1.400 Menschen, in Parchim 1.000 und in Ludwigslust 800, weitere Aktionen fanden zum Beispiel in Neubrandenburg, Güstrow, Waren und Neustrelitz statt. Überall blieb es friedlich, sagte ein Polizeisprecher.
Kritik an Russland-Sanktionen
Verglichen mit der Vorwoche hat sich die landesweite Teilnehmerzahl etwa verdoppelt. Die Demonstranten kritisierten unter anderem die Russland-Sanktionen sowie die Gas- und Energiepreise, die Firmen und Verbraucher enorm belasteten. Die Kritik an der Corona-Politik spielte bei den meisten Demonstrationen eine untergeordnete Rolle.
Unternehmer: "Regierung vergisst Leute zu Hause"
In Neubrandenburg zogen die Menschen unter anderem mit Friedensfahnen und Transparenten wie "Nord Stream 2 öffnen" oder "Diese Regierung macht uns kaputt" durch die Straßen. Ein Unternehmer erklärte unter Beifall, dass man keine Regierung brauche, die sich ständig um die Probleme anderer in der Welt kümmere, aber die Leute zu Hause vergesse.
Nach möglichen Mordaufrufen gegen Politiker bei der Demonstration in Rostock ermittelt jetzt die Polizei. Laut einer Polizeisprecherin haben die Beamten entsprechendes Videomaterial bei Twitter gesichert. Der Staatsschutz prüft nun das weitere Vorgehen. In Rostock waren am Abend etwa 850 Menschen auf die Straße gegangen.