Lubmin stellt doch Unterkünfte für Flüchtlinge
Die Gemeinde Lubmin wollte zunächst keine Geflüchteten aus der Ukraine aufnehmen. Das hatte Bürgermeister Axel Vogt per Dienstanweisung seiner Kurverwaltung mitgeteilt. Am Mittwoch ruderte er aber zurück.
Die Gemeinde Lubmin (Vorpommern-Greifswald), in der die Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 ihre Anlandestationen haben, will nun doch Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen. Bürgermeister Axel Vogt (parteilos) hat seine Dienstanweisung zurückgenommen, keine Unterkünfte für diese bereitzustellen. Zudem entschuldige er sich für die entstandenen Irritationen.
Sorge vor Angriffen auf kritische Infrastruktur
Per Dienstanweisung hatte Vogt am Dienstag mitgeteilt, dass die Gemeinde Lubmin vorerst keine Geflüchteten aus der Ukraine aufnehmen wird. Als Grund für seine Anweisung nannte Vogt auf Nachfrage des NDR die sogenannte kritische Infrastruktur in Lubmin, zu der demnach neben den beiden Pipelines auch industrielle Öl-Tanklager, der Industriehafen und das atomare Zwischenlager gehört.
Kleinere Straftaten in den vergangenen Tagen
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) habe in dieser Woche vor möglichen Anschlägen in Deutschland gewarnt, hieß es von Vogt weiter. Zudem hätte es in den vergangenen Tagen in Lubmin kleinere Straftaten gegeben. Er erklärte, dass er sich nicht grundsätzlich gegen die Aufnahme von Geflüchteten sperre. Allerdings müsste diese koordiniert durch die Behörden erfolgen und nicht durch Privatinitiativen. Er wolle wissen, wer in die Gemeinde kommt.
Minister: Keine Hinweise auf Anschlag
Vorpommern-Greifwalds Landrat Michael Sack (CDU) sagte, dass die Unterbringung der Flüchtlinge aus der Ukraine im gesamten Kreisgebiet organisiert werde, Lubmin sei da nicht ausgeschlossen. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SDP) teilte mit, ihm seien keine Hinweise auf mögliche Anschläge in Lubmin bekannt.
