Erwin Sellering (SPD). © Screenshot

Land lässt umstrittene Klimastiftung nicht in die Schulen

Stand: 27.04.2022 05:06 Uhr

"Wir müssen draußen bleiben." Dieser Satz gilt jetzt für die umstrittene "Stiftung Klima- und Umweltschutz MV". Die Stiftung bekommt anders als gewünscht keinen Zugang zu den Schulen im Land.

von Stefan Ludmann, NDR 1 Radio MV Aktuell

Noch am vergangenen Freitag hatte der Stiftungsvorsitzende, Ex-Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD), erklärt, eine der wichtigen Aufgaben sei die Umweltbildung an Schulen. Die Stiftung freue sich darauf, mit einem Teil ihres Kapitals von 20 Millionen Euro beispielsweise das Anlegen von Schulhof-Beeten zu finanzieren. Viele Schulhöfe seien grau, das könne besser werden. Doch die Stiftungsidee wird er wohl begraben müssen.

Oldenburg will Zusammenarbeit nicht verantworten

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) verweist auf die politische Beschlusslage: Landtag und Landesregierung hätten entschieden, die Stiftung aufzulösen. Vor diesem Hintergrund unterstütze das Bildungsministerium keine gemeinsamen Projekte mit der Stiftung. Oldenburg wörtlich: "Jedwede Zusammenarbeit der Schulen mit der Stiftung kann ich nicht verantworten." Die Schulen seien bereits darüber informiert worden.

"Buddeln für Bäume" sei Teil der Umweltarbeit

Unklar ist, ob Sellering sein Vorhaben, an den Kitas des Landes Baumpflanzaktionen zu finanzieren, umsetzen kann. "Buddeln für Bäume" sei ein wichtiger Teil der Umweltarbeit, teilte er am Freitag mit. Oldenburg, deren Ressort offziell den Titel "Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung" führt, teilte dazu mit: "Die Zusammenarbeit der Kitas mit der Stiftung liegt nicht in der Zuständigkeit des Ministeriums, sondern bei den Trägern."

Sellering wehrt sich gegen die Auflösung der Stiftung

Die Stiftung ist umstritten, auch weil sie mit Geld aus russischen Gasgeschäften finanziert wird. Stiftungschef Sellering wehrt sich vehement gegen die geplante Auflösung. Eine Abwicklung sei rechtlich nicht möglich. Er beruft sich auf ein von ihm in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten. Die Landesregierung hat eine gesonderte juristische Expertise in Auftrag gegeben. Ergebnisse werden in der nächsten Woche erwartet.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 27.04.2022 | 06:00 Uhr

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