Gaskrise: AIDA-Schiffe fahren nicht mehr mit Flüssigerdgas
Die in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Kreuzfahrtreederei AIDA lässt ihre Schiffe aus Kostengründen nicht mehr mit Flüssiggas fahren. Ersatzweise wird Diesel und Marinegasöl eingesetzt.
Aufgrund der Gaskrise lässt die Rostocker Reederei AIDA derzeit kein Schiff mit Flüssigerdgas fahren. Die Maschinen laufen nach Unternehmensangaben seit ein paar Wochen mit sogenanntem Marinegasöl, einem dieselähnlichen Kraftstoff. Flüssigerdgas habe sich auf das drei- bis fünffache verteuert. Eine Belieferung zu angemessenen Preisen sei nicht möglich, so AIDA-Sprecher Hans-Jörg Kunze. Zwei der zwölf Schiffe sind so gebaut, dass die Motoren mit Diesel oder LNG laufen können.
"AIDAnova" erstes Flüssiggasschiff der Welt
2018 war die "AIDAnova" das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das vollständig mit Flüssigerdgas fahren kann. Der Treibstoff gilt als die klimafreundlichere Variante. Drei Jahre später folgte die "Cosma". Beide Schiffe erhielten auch einen Dieselantrieb, der etwa zum Starten notwendig ist. Nach eigenen Angaben konnte AIDA durch den Einsatz von LNG und weitere Maßnahmen den Energieverbrauch pro Passagier an Bord um 55 Prozent senken.
Umweltschützer sehen Flüssiggasantriebe kritisch
LNG-Schiffe stoßen nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) zwar 20 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid aus als mit Diesel betriebene. Dafür aber Methan - und das sei 80-mal schädlicher für das Klima.