Demo in Berlin gegen Massentierhaltung wie in Alt Tellin
Umwelt- und Verbraucherschüzer haben am Vormittag vor dem Bundestag in Berlin gegen die Massentierhaltung in der Landwirtschaft demonstriert. Anlass war der Brand in der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) im März, bei dem 55.000 Schweine verbrannt sind.
Parolen wie "Bauernhöfe statt Tierfabriken" und "Megaställe stoppen" standen auf den Transparenten der Umwelt- und Verbraucherschützer. Sie trugen Tiermasken und schwarze Anzüge. Damit protestierten sie gegen eine industrielle Landwirtschaft, in der eine tierschutzgerechte Landwirtschaft nicht möglich sei, wie Reinhild Benning von der Deutschen Umwelthilfe sagt. Es gebe keinen Brandschutz für diese Anlagen, der die Tiere im Brandfall retten könnte. Deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe ein Moratorium: Es sollten keine neuen großen Tierställe mehr gebaut werden.
Forderung nach Mahnmal statt Wiederaufbau
Das fordert auch Leo Kraus vom Arbeitskreis Alt Tellin. Er betreibt einen Kulturhof in Alt Tellin und hatte den Brand im März miterlebt. Er ist nach Berlin gekommen, damit die verbrannten 55.000 Scheine nicht vergessen werden. "Wir möchten, dass Alt Tellin weiterhin in der Öffentlichkeit publik ist." Viele Menschen wüssten noch immer nicht genau, wie verheerend der Brand tatsächlich gewesen ist. "Wir sprechen vom Fukushima der Massentieranlagen in Deutschland." Darum solle die Anlage in Alt Tellin auch in keinem Fall wieder aufgebaut werden, so Kraus. Das zu verhindern, fordert er jetzt von Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Stattdessen sollte an der Stelle ein Mahnmal erreichten werden.
