Cyberangriff in Westmecklenburg: Kein Normalbetrieb mehr in diesem Jahr
Der Bürgerservice in Schwerin und dem Kreis Ludwigslust-Parchim wird nach dem jüngsten Cyberangriff wohl erst 2022 wieder in vollem Umfang möglich sein. Davon geht die Schweriner IT- und Servicegesellschaft (SIS) aus.
"Ein Übergang in den Normalbetrieb wird es wohl erst im kommenden Jahr geben und es werden sicherlich auch einige Nacharbeiten erforderlich werden", sagte SIS-Geschäftsführer Matthias Effenberger am Dienstag. Zwar seien zuletzt wieder einige Serversysteme in Betrieb genommen worden, der derzeitige Notbetrieb werde aber mindestens noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. "Wir sprechen hier von einem Marathon mit einigen Sprintelementen", so Effenberger. Neben den Zentralsystemen müssten auch alle rund 4.000 Endgeräte überprüft werden.
Diebstahl personenbezogener Daten nicht ausgeschlossen
Bei der Cyberattacke Ende Oktober waren Server der SIS und des Kommunalservice Mecklenburg (KSM) durch eine Schadsoftware teilweise verschlüsselt worden. Sämtliche Systeme waren daraufhin zur Sicherheit abgeschaltet worden. Dies legte den Großteil der Bürgerservices in der Landeshauptstadt und dem angrenzenden Landkreis lahm. Wie der IT-Dienstleister nun mitteilte, gibt es weiter keine Anzeichen dafür, dass die Kriminellen personenbezogene Daten von den Servern kopiert hätten. Vollständig ausschließen könne man dies jedoch nicht. Effenberger geht davon aus, dass nach aktuellem Stand alle Systeme wiederhergestellt werden könnten, da für sämtliche Daten Backups verfügbar seien. Hier habe sich ein strenges Datensicherungskonzept ausgezahlt.
