CDU in MV favorisiert Friedrich Merz
Wenn es um die Wahl eines neuen CDU-Bundesvorsitzenden geht, kann Friedrich Merz auf breite Unterstützung aus dem Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern hoffen.
"Die Delegierten aus Mecklenburg-Vorpommern werden sich mit großer Mehrheit für Merz entscheiden. Das entspricht auch der Stimmungslage an der Parteibasis", sagte CDU-Landeschef Michael Sack der Deutschen Presse-Agentur. Es sei wichtig, dass nach der langen Hängepartie um die Parteispitze und coronabedingt abgesagten Parteitagen endlich eine Entscheidung falle. Parallel zum Bundestag werde in Mecklenburg-Vorpommern ein neuer Landtag gewählt. "Es wird schon Auswirkungen auf die Wahlstrategien haben, wer künftig die Partei führt. Wir brauchen endlich Klarheit", betonte Sack. Der 47-jährige Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald ist selbst kein Delegierter. Von den insgesamt 1001 Delegierten des Bundesparteitags kommen 14 aus dem CDU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommerns.
Sack: Votum für Parteivorsitz ist Richtungsenscheidung
Mit der Besetzung der Spitze, so Sack weiter, falle für die CDU auch eine Richtungsentscheidung. Merz gilt in vielen Fragen als Kritiker des jahrelang von Bundeskanzlerin Angela Merkel bestimmten Kurses. Neben Merz bewerben sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Ex-Umweltminister Norbert Röttgen um die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Der neue Vorsitzende soll Mitte Januar auf einem Online-Parteitag gewählt werden. Für ein verbindliches und rechtssicheres Wahlergebnis erfolgt nach Angaben der CDU anschließend eine schriftliche Schlussabstimmung per Briefwahl, deren Ergebnis am 22. Januar bekanntgegeben werden soll.
Vize-Parteivorsitzende von Allwörden wirbt für Röttgen
Der vorpommersche Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor hatte sich bereits für Merz ausgesprochen. Merz sei der Kandidat der CDU-Basis und habe auf die Zukunftsfragen die richtigen Antworten, begründete Amthor sein Votum. Die stellvertretende CDU-Landeschefin Ann-Christin von Allwörden hingegen unterstützt Röttgen. "Ich möchte eine CDU, die modern und fit ist für die Zukunft", schrieb sie auf Facebook. Sack will bei der Landtagswahl als CDU-Spitzenkandidat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) herausfordern. Die Wahl soll zusammen mit der Bundestagswahl am 26. September stattfinden. Sack räumte ein, dass die CDU im Nordosten bei früheren Wahlen häufig von der Popularität der Kanzlerin profitiert habe. "Angela Merkel hatte hier ihren Wahlkreis und ist mit dem Land verwurzelt. Ich hoffe auf einen Post-Merkel-Effekt", sagte Sack.
