Brand des Kleinhempel-Hauses vermutlich durch Brandstiftung
Wenige Tage nach dem Brand eines großen Reetdachhauses in Ahrenshoop besteht der Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung. Das haben erste Ermittlungen ergeben, sagte ein Polizeisprecher.
Das im 18. Jahrhundert errichtete, mit Schilf gedeckte Haus war am Freitagabend in Brand geraten und bis auf die Grundmauern ausgebrannt. Der Sachschaden wird auf mindestens mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Etwa 80 Feuerwehrleute hätten am Freitag verhindert, dass durch Funkenflug weitere reetgedeckte Gebäude in der Ex-Künstlerkolonie in Brand gerieten.
Kein Strom im Haus - technischer Defekt wird ausgeschlossen
Das zerstörte Haus im Ahrenshooper Ortsteil Althagen, der zur Halbinsel Fischland gehört, stand seit Jahren leer. Ein technischer Defekt wurde ausgeschlossen. Der Wert des Grundstückes soll wegen der großen Nachfrage in dem Ostseebad bei weit über einer Million Euro liegen.
Historisches Gebäude sollte erhalten bleiben
In dem Gebäude hatte die Künstlerin Gertrude Kleinhempel (1875-1948) gewohnt, die als Zeichnerin, Schmuck- und Textilgestalterin vor allem in Dresden aktiv war, bevor sie 1938 ganz nach Ahrenshoop zog. Eine Initiative im Ort hatte gefordert, dass das historische Gebäude erhalten und saniert wird. Liebhaber der Künstlerkolonie befürchten, dass dort ein deutlich größerer Neubau entsteht und so das historische Flair des Ostseebades weiter leidet.
