Umfrage zu Ängsten der Deutschen: Geldsorgen dominieren
Wovor fürchten sich die Deutschen? Infolge der Ukraine-Invasion und der Energiekrise wenig überraschend: Weit oben stehen die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten und die Sorge um die Wirtschaft.
Die R+V-Versicherung hatte eine repräsentative Studie in Auftrag gegeben. Am Donnerstag wurden die Ergebnisse vorgestellt. Demnach fürchten zwei Drittel (67 Prozent) der Menschen, dass das Leben in Deutschland immer teurer wird. Auf Platz 2 (58 Prozent) steht die Angst vor unbezahlbarem Wohnraum und auf Platz 3 (57 Prozent) die Sorge vor einer großen Wirtschaftskrise.
Neuer Höchststand bei Inflationsangst seit 2010
"Bemerkenswert ist in diesem Jahr die starke Zunahme der Inflationsangst um 17 Prozentpunkte", erklärte Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch. Er betonte, diese Angst erreiche damit einen neuen Höchststand seit 2010. Lediglich 2005 sie diese Sorge wegen hoher Kraftstoffpreise und 2008 im Zuge der Finanzkrise noch größer gewesen, so Brower-Rabinowitsch. Auf weiteren Plätzen folgen Ängste vor Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen durch die Corona-Pandemie (52 Prozent) und die Kosten für Steuerzahler durch die EU-Schuldenkrise (51 Prozent).
Angst vor Autokraten und Krieg nimmt zu
Neu in der Top Ten der Ängste: die Furcht vor politischen Autokraten wie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. 47 Prozent der Deutschen sehen diese Gefahr als sehr bedrohlich an. Die Sorge vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung ist ebenfalls enorm gestiegen (42 Prozent).
Die Langzeit-Untersuchung "Die Ängste der Deutschen" fand zum 31. Mal statt. Dazu wurden von Juni bis August persönliche Interviews mit 2.400 Menschen ab 14 Jahren geführt.