Was UKE-Impf-Expertin Fathi vom zweiten Corona-Booster hält
Die Bundesregieung hat am Mittwoch zugesagt, dass allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine vierte Corona-Impfung ermöglicht werden soll. Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird dafür eine große Menge neuer Impfstoff geordert, der derzeit noch entwickelt wird. Wie steht man am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) zu der zweiten Booster-Impfung?
Infektiologin und Impf-Forscherin Dr. Anahita Fathi vom UKE sprach im Interview mit dem Hamburg Journal von einer dynamischen Pandemielage, die dafür sorge, dass auch die Impfempfehlungen laufend aktualisiert werden müssten. Die vierte Impfung biete einen Zusatzschutz für Personen, die ein besonders hohes Risiko haben, einen schweren Verlauf von Covid-19 zu bekommen. Ihrer Meinung nach sind das Personen im Alter von über 70 Jahren und immungeschwächte Menschen. "Es schadet nicht, auch Personen ab 60 zu impfen, aber aufgrund des erhöhten Nutzens ist es ab 70 empfohlen."
Viele Faktoren sind wichtig
Allerdings: "Wenn man oft und insbesondere in kurzen Abständen impft, dann kann das Immunsystem nicht mehr so gut stimuliert werden wie bei den ersten Impfungen", sagte Fathi. "Ob es jetzt häufigere Impfungen gibt und wie oft und in welchen Abständen, das hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von den Varianten, von der Inzidenz und auch von dem persönlichen Risiko."
Fathi rechnet bald mit individuellen Empfehlungen
Sie gehe davon aus, dass die Impfempfehlungen in Zukunft personalisiert erfolgen werden - und man sich dabei nach dem individuellen Risiko einer Erkrankung richten wird. Um vor dem nächsten Herbst vorbereitet zu sein, empfehle sie momentan die Grundimmunisierung sowie die erste Auffrischimpfung. "Und die Einhaltung der AHA-L-Regeln werden in Zukunft wieder wichtiger werden."
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