Nach Überfall auf Geldboten in Billstedt: Haftstrafe und Freispruch
Nach 29 Verhandlungstagen ist am Hamburger Landgericht der Prozess um einen Geldtransporter-Überfall mit dem Urteil zu Ende gegangen. Ein 21-jähriger Mann muss wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Ein mitangeklagter 25-Jähriger wurde in dieser Sache am Dienstag freigesprochen.
Es ging vor Gericht um den Überfall auf einen Geldtransporter am Silvestermorgen 2022. Drei maskierte und bewaffnete Männer hatten in der Möllner Landstraße in Billstedt zwei Geldboten überfallen, die den Geldautomaten der dortigen Commerzbank-Filiale auffüllen wollten.
21-Jähriger legte Geständnis ab
Der 21-jährige Angeklagte räumte im Verlauf des Prozesses ein, einer der drei Täter gewesen zu sein. Über seine Mittäter schwieg er beharrlich. Zahlreiche Indizien und gut 40 Zeuginnen und Zeugen konnten das Geschehen nicht aufklären.
"Sie sind sehr wahrscheinlich einer der Mittäter", sagte die Vorsitzende Richterin in der Urteilsbegründung zu dem jetzt freigesprochenen Mitangeklagten. "Aber 90 Prozent reichen für einen dringenden Tatverdacht und für Untersuchungshaft - für eine Verurteilung reicht es nicht." Er wurde lediglich wegen Fahrens ohne Führerschein in zwölf Fällen verurteilt.
Beute bislang nicht gefunden
Die Ermittler hätten zwar alles getan, lobte die Richterin ausdrücklich die Arbeit der Polizei. Aber die Wahrheit hätte man auch im Verfahren nicht rausfinden können. So bliebe dem Gericht nur übrig, den geständigen Täter zu verurteilen und den Mitangeklagten freizusprechen. Auch die Beute von 182.000 Euro wurde bislang nicht gefunden.
