Mobile Teams verabreichen den Impfstoff in Alten- und Pflegeheimen den Bewohnerinnen und Bewohnern, die zur höchsten Prioritätsstufe gehören. Auch das zentrale Impfzentrum in den Messehallen ist seit dem 5. Januar in Betrieb.
Von der Gesundheitsbehörde heißt es dazu: "Personen mit höchster Priorität werden zeitnah durch die Stadt informiert. Alle weiteren Gruppen werden in den kommenden Wochen rechtzeitig informiert, beispielsweise über ihre Arbeitgeberin oder ihren Arbeitgeber oder auch schriftlich durch die Behörden." Anmeldungen für Termine im Impfzentrum sind online und telefonisch beim Arztruf 116 117 möglich. Diese bundesweite Nummer ist derzeit teilweise überlastet. Grundsätzlich ist es möglich, mehrere Termine für Berechtigte zu vereinbaren. Anfangs war die Terminverwaltungs-Software hierfür noch nicht optimiert, sodass der Buchungsprozess etwas umständlich war. Das Problem wurde aber behoben.
Bis zum Jahresende 2020 hat Hamburg 29.000 Impfdosen bekommen. Danach sollten laut Plan wöchentlich 14.625 Einheiten geliefert werden. Derzeit können aufgrund der vorhandenen Dosen im Impfzentrum in den Messehallen 500 Menschen täglich behandelt werden.
Wo der Impfstoff genau gelagert wird, ist aus Sicherheitsgründen geheim. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer muss bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden.
Die Reihenfolge der Impfungen ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt, die auf der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut aufbaut. Demnach geht es los mit der Personengruppe mit der höchsten Priorität: Über 80-Jährige, Personen, die in stationären Einrichtungen für ältere oder pflegebedürftige Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind, Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten, Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen mit hohem Expositionsrisiko wie Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdienste, ambulanter Palliativversorgung, Corona-Impfzentren sowie Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen, die Menschen mit einem hohen Risiko behandeln, betreuen oder pflegen. Es folgen Personen mit "hoher Priorität" und dann Menschen mit "erhöhter Priorität".
Gesundheitssenatorin Leonhard rechnet damit, dass spätestens nach dem ersten Quartal 2021 auch Menschen geimpft werden können, die nicht zur ersten Prioritätsgruppe gehören. Zum Beispiel Menschen, die älter als 60 Jahre sind und an einer Erkrankung leiden. Sie würden über den Hausarzt, den behandelnden Arzt oder Ärztin oder über die Krankenkasse informiert, wann es soweit ist, so Leonhard.
Nein. Sie soll gratis sein, egal ob und wie jemand versichert ist. Die Kosten für die Impfstoffe übernimmt der Bund. Dafür stehen im Etat 2021 zunächst 2,7 Milliarden Euro bereit. Weitere Kosten tragen Länder und Kommunen.
Im Abstand von drei Wochen erhält jede Patientin und jeder Patient jeweils eine Dosis in den Oberarm. Der Wirkstoff bleibt für einige Stunden im Muskel und der Körper hat so Zeit, ihn zu erkennen und darauf zu reagieren. Für die Immunisierung sind zwei Wirkstoffgaben erforderlich.
Eine erste Impfung bringt eine Grundimmunisierung. Wenige Wochen nach der zweiten Impfung soll der volle Schutz aufgebaut sein. Den bisherigen Analysen und Tests zufolge schützt das Biontech-Serum wohl mit 95-prozentiger Wirkung vor einer Covid-19-Erkrankung.
Müdigkeit, Kopfweh, Schmerzen an der Einstichstelle - solch üblichen Impf-Nebenwirkungen sind möglich. Das geht aus einer jüngst im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Studie zum Biontech-Präparat hervor. Auch Schüttelfrost, Durchfall oder Muskel- und Gliederschmerzen wurden demnach in schwacher oder mäßiger Ausprägung registriert, klangen nach kurzer Zeit aber wieder ab.
Nein. Die Impfungen sind freiwillig und jeder, der es will, kann sich impfen lassen.
Nein. Privilegien für Geimpfte werde es vorerst nicht geben, sagte Leonhard Ende Dezember im Hamburg Journal des NDR Fernsehens.
Das Impfzentrum funktioniert ähnlich wie ein Flughafen, sagt Walter Plassmann, der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Hamburg, die das Zentrum im Auftrag der Stadt betreibt. Das bedeutet: Man muss zu einem verabredeten Termin da sein, dann werden die Unterlagen geprüft und dann geht es zur Impfung. Damit sich niemand in die Quere kommt, gibt es eine Art Einbahnstraßen-Regelung. Geimpft wird durch geschultes Personal unter ärztlicher Aufsicht in sogenannten Impf-Modulen - baulich und räumlich selbstständigen Einheiten. In jedem Modul gibt es acht Impfboxen.