Am 3. Mai war in Deutschland der Erdüberlastungstag
Das "Global Footprint Network" hat berechnet, dass die Menschheit mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als überhaupt auf der Erde zur Verfügung stehen. Deutschland hat seinen Anteil daran für dieses Jahr bereits jetzt aufgebraucht: Der 3. Mai war der sogenannte Erdüberlastungstag.
Bereits nach gut vier Monaten hat Deutschland alle für dieses Jahr berechneten natürlichen Ressourcen aufgebraucht. Ab jetzt geht es auf Kosten anderer und künftiger Generationen, sagte Oliver Bandt, der Bundesvorsitzende der Umweltschutzorganisation BUND. Ursachen für den hohen Verbrauch sehen Umweltschutzorganisationen unter anderem im hohen Energieverbrauch, der industriellen Tierhaltung sowie im Bausektor.
WWF: "Schäden fallen auf uns alle zurück"
Auch die Umweltstiftung WWF kritisiert den Umgang mit den Ressourcen. "Wir leben über unsere Verhältnisse, was den Planeten zunehmend in eine Dreifachkrise aus Erderhitzung, Artensterben und Umweltverschmutzung treibt", so Freya Duncker vom WWF in Hamburg. Die Schäden würden auf uns alle zurückfallen. Deutschland solle nach WWF-Ansicht die Abhängigkeit von Kohle, Öl und Erdgas beenden und bis 2040 klimaneutral sein. Nötig sei außerdem, ein nachhaltiges Lebensmittelsystem zu etablieren, das Wirtschafts- und Finanzsystem zu transformieren sowie umweltschädliche Subventionen abzubauen, so Duncker weiter.
Forderung nach einem Ressourcenschutzgesetz
Die Expertinnen und Experten von Global Footprint Network weisen darauf hin, würde man die Menge der Lebensmittelabfälle weltweit halbieren, würde man allein elf Tage gewinnen. Die neue Bundesregierung müsse dringend die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie umsetzen und ein Ressourcenschutzgesetz auf den Weg bringen.
Deutschland verschwenderischer als China
Würden alle Menschen zurzeit so leben wie in Deutschland, bräuchte es rechnerisch knapp drei Erden. Deutschland liegt damit im weltweiten Vergleich deutlich über dem globalen Durchschnitt. In China beispielsweise fällt der Erdüberlastungstag auf den 23. Mai, in Brasilien auf den 1. August und in Uruguay ist er erst am 17. Dezember.
Berechnet wird der Erdüberlastungstag mithilfe des sogenannten ökologischen Fußabdrucks. Auf einer Seite vom Global Footprint Network kann jeder testen, wie groß der eigene Fußabdruck ist.
