Besuch der Elbphilharmonie-Plaza könnte bald Eintritt kosten
Hamburg wird künftig möglicherweise Eintritt für den Besuch der Elbphilharmonie-Plaza nehmen. Bisher ist der Zutritt kostenlos, lediglich für eine Reservierung muss man zahlen. Die Opposition in der Bürgerschaft lehnt eine Zahlung für den Zutritt ab.
"Das ist unser Balkon, frei zugänglich für jedermann und jede Frau" - mit diesen Worten hat der damalige Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) 2016 die Plaza der Elbphilharmonie eröffnet. Seit dem Frühjahr aber nun deutet sich eine Kehrtwende an. Die stadteigene Gesellschaft, die die Immobilie Elbphilharmonie verwaltet, schreibt nämlich Verluste - in der laufenden Saison wahrscheinlich mehr als zwei Millionen Euro.
Senat verweist auf erhöhten Mindestlohn
Die Verluste sind laut Senat nicht nur durch Corona bedingt, sondern vor allem durch die Erhöhung des Mindestlohns. Also: Corona spielt eine Rolle, aber laut Senat wohl nicht die entscheidende.
CDU, Linke und AfD lehnen Eintritt ab
Der Bau der Elbphilharmonie war für die Hamburgerinnen und Hamburger schon teuer genug - deshalb sollte ein Besuch der Plaza auch in Zukunft nichts kosten: In diesem Punkt sind sich die drei Oppositions-Fraktionen CDU, Linke und AfD einig. Unklar ist allerdings, wie oft Hamburger überhaupt diese Aussicht genießen - oder ob es nicht in erster Linie Touristen sind.
Zahlen aus Besucher-Befragungen gibt es nicht, sagt die Kulturbehörde auf Nachfrage von NDR 90,3. Obwohl so eine Befragung eigentlich Teil des Nutzungskonzeptes für die Elphi war. Dort stand aber auch schon drin, dass für die Plaza erst einmal kein Eintritt genommen wird - auf Dauer festgeschrieben war das nicht.
Linke will Antrag in die Bürgerschaft bringen
"Unverschämt" nennt das der kulturpolitische Sprecher der Linken, Norbert Hackbusch. Die Hamburger Steuerzahlerinnen und Steuerzahler haben schon mehr als 800 Millionen Euro für den Bau der Elbphilharmonie aufgebracht. Die Linke bringt nun einen Antrag in die Bürgerschaft ein, um Eintritt für die Plaza zu verhindern.
SPD und Grüne halten Eintritt für richtig
Wenn die Stadt keinen dauerhaften Zuschuss zahlen will, dann müsse man möglicherweise Eintritt für die Plaza nehmen, so eine Sprecherin der Kulturbehörde zu NDR 90,3. Subventioniert wurde der Betrieb der Plaza bislang aus den Ticket-Verkäufen für die Konzerte mit je 90 Cent pro Karte. SPD und Grüne halten einen Eintrittspreis für richtig, weil dadurch Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt vermieden werden könnten.
Details sind aber noch nicht geklärt, spekuliert wird über einen Eintritt zwischen zwei und fünf Euro.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Elbphilharmonie
