Internationale Konflikte beschäftigen Schifffahrtstag in Hamburg
Wie können Strom-, Gas- und Datenleitungen in Nord- und Ostsee besser vor Sabotage geschützt werden? Darüber haben Fachleute am Dienstag beim Deutschen Schifffahrtstag in Hamburg diskutiert. Eine zentrale Forderung unter anderem von der Marine: Es muss klare Zuständigkeiten geben.
Ein Schiff, das unter falscher Flagge in der Nordsee unterwegs ist. Oder ein Frachter, der vorgibt, in internationalen Gewässern zu ankern, aber tatsächlich in den Hafen von St. Petersburg einläuft: Das Maritime Operation Center der Marine beobachtet von Glücksburg nahe Flensburg aus verdächtige Schiffsbewegungen und sammelt Daten.
Marine: "Wir brauchen klare Zuständigkeiten!"
Eingreifen könne die Marine aber nicht ohne Weiteres, sagt Kapitän zur See Matthias Seipel. "Wir brauchen klare Zuständigkeiten. Es kann nicht sein, dass ein potenzieller Saboteur erfolgreich ist, weil wir nicht feststellen können, wer zuständig ist."
Immerhin: Seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine würden sich die verschiedenen zivilen und militärischen Organisationen bereits besser austauschen, hieß es von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung.
Reederverband fordert sichere Seewege
Das sei auch dringend notwendig, sagte Gaby Bornheim, Präsidentin des Reederverbands: "Als eine der führenden Exportnationen sind wir vom Seehandel abhängig." Und damit auch von sicheren Seewegen - nicht nur auf Nord- und Ostsee.
Der Schifffahrtstag, auf dem Vertreter von Behörden, Militär, Wirtschaft und Forschung zusammenkommen, dauert bis Donnerstagabend. Geplant sind unter anderem Veranstaltungen zur Nachwuchsgewinnung, zum Klimaschutz und zu künstlicher Intelligenz. Die Leitung liegt beim Deutschen Nautischen Verein. Zuletzt wurde die Konferenz 2022 in Bremen und Bremerhaven veranstaltet.
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