Die Rolling Stones, Ron Wood, Mick Jagger, Charlie Watts (verdeckt) und Keith Richards, spielen im Stadtpark in Hamburg. © dpa Foto: Carsten Rehder
Die Rolling Stones, Ron Wood, Mick Jagger, Charlie Watts (verdeckt) und Keith Richards, spielen im Stadtpark in Hamburg. © dpa Foto: Carsten Rehder
Die Rolling Stones, Ron Wood, Mick Jagger, Charlie Watts (verdeckt) und Keith Richards, spielen im Stadtpark in Hamburg. © dpa Foto: Carsten Rehder
AUDIO: "Hackney Diamonds" – Das neue Stones-Album der Superlative (4 Min)

Das letzte Album der Rolling Stones? "Hackney Diamonds" erscheint

Stand: 20.10.2023 14:42 Uhr

"Hackney Diamonds" ist das erste Studioalbum der Rolling Stones seit 18 Jahren. Auf zwei der zwölf neuen Songs ist der 2021 verstorbene Drummer Charlie Watts zu hören. Die meisten Kritiker sind begeistert.

von Gabi Biesinger

Ronnie Wood hatte Lady Gagas Gast-Auftritt schon vorher als Höhepunkt angekündigt: Sieben Minuten Blues-Ballade, in der der 80-Jährige Mick Jagger singt: "Lass die Alten weiter glauben, dass sie jung sind". Aber erst die 37-jährige Lady Gaga verleiht dem in die Jahre gekommenen Stones-Groove einen frischen Touch. Stevie Wonder sitzt am Klavier.

Viele Gastmusikerinnen und -musiker auf "Hackney Diamonds"

So ist das eben, wenn die Stones nach 18 Jahren mal wieder für ein Album ins Studio gehen. Musiker-Kollegen, die nebenan produzieren, kommen für einen Song rüber. Paul McCartney zupft bei "Bite my head off" den Bass. Im Song geht es darum, die Freundin zu besänftigen, wenn sie sauer ist.

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Plattencover des Albums "Hackney Diamonds" der Rolling Stones © Universal Music/dpa

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Am Schlagzeug: Steve Jordan, der lauter und härter trommelt als der 2021 verstorbene Charlie Watts. Watts selbst war es gewesen, der Jordan als seinen Nachfolger empfohlen hatte, erinnert sich Keith Richards. Aus alten Aufnahmen trommelt Watts aber posthum auch noch bei zwei Songs mit. Bei "Live By The Sword" ist neben Watts auch noch der ehemalige Stones-Bassist Billy Wyman zu hören - neben Elton John am Honki-Tonk-Klavier.

Das vielleicht beste Stones-Album seit 30 bis 40 Jahren

Kritikerinnen und Kritiker sprechen vom besten Stones-Album seit 30 bis 40 Jahren. Auch Musikkritiker Ludo Hunter-Tilney gibt der Platte im ARD-Interview vier von fünf Sternen: "Es bestand die Gefahr, dass eine Band, die Jahrzehnte lang erfolgreich live alte Songs gespielt hat, mit neuen Songs auf einem Album abstürzen könnte. Aber im Gegenteil! Der in die Jahre gekommene Sound alter Stones-Platten wirkt strahlender, geschärfter und hat an Charakter nicht verloren, sondern wirkt energetisch und belebt. Jaggers Gesang mag ich wirklich sehr."

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Für Keith Richards wäre der nächste konsequente Schritt übrigens, das neue Album jetzt auf die Bühne zu bringen und nächstes Jahr auf Tour zu gehen. Am liebsten auch nach Deutschland. Die Rolling Stones nach 61 Jahren und nach zwei Dutzend Alben wieder mal auf dem Weg in die Charts: Wird das je enden? Auf keinen Fall, meint Musikkritiker Hunter-Tilney: "Ihr Markenzeichen ist doch die rausgestreckte Zunge. Da stecken Gier und das Verlangen nach immer mehr drin. Die Stones werden nie aufhören."

Die Rolling Stones: Noch ist nicht Schluss

Während der hibbelige Jagger der ewigen Jugend nachzujagen scheint, singt Keith Richards im einzigen Song, bei dem er vorne am Mikro steht, altersweise: "Is my future all in the past?" Liegt meine Zukunft in der Vergangenheit? Doch irgendwann wird Schluss sein, lacht Keith Richards. "Aber noch sind wir gut drauf, haben keine Eile, es macht riesigen Spaß. Es ist das, was wir tun."

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Morgen | 20.10.2023 | 08:10 Uhr

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