Ich bin Lukas Droese, ich bin Sänger, Songschreiber und Labelbetreiber, wohne in Hamburg, stamme aber ursprünglich aus einem kleinen, beschaulichen Dörfchen bei Norderstedt.
Mein Hauptziel für 2020 habe ich eigentlich erfüllt. Ich wollte mein zweites Album veröffentlichen, und ich habe dann mit Umwegen Ende September das Album auf meinem eigenen Label veröffentlicht. Anschließend wollte ich eigentlich auf Tour gehen in Deutschland, doch das musste Corona-bedingt leider ausfallen.
Kurz nachdem das Album veröffentlicht war, habe ich eine Tochter bekommen. Das heißt, bis jetzt ist 2020 nicht langweilig geworden.
Was mich im Moment umtreibt, ist die Perspektivlosigkeit. Dass wir überhaupt nicht absehen können, wann es wieder Live-Konzerte gibt. Denn am Ende bin ich einer von den Künstlern, die hauptsächlich von Live-Einnahmen leben. Und bis da so überhaupt kein Licht am Horizont ist, sehe ich auch für mich langfristig keine Perspektive Musiker zu sein. Und das bereitet mir derzeit gerade sehr, sehr großes Kopfzerbrechen.
Nach der Veröffentlichung und nach ein bisschen Elternzeit, fange ich im Prinzip wieder von vorne an in meinem künstlerischen Prozess. Ich versuche in mich hineinzuhorchen, was mich gerade beschäftigt, worüber ich schreiben möchte. Nur, dass die Songs, die gerade herausgekommen sind, ein bisschen brachliegen, was sehr, sehr schade ist. Und ich versuche das mit Streaming-Geschichten oder Video-Grußbotschaften so ein bisschen zu kompensieren.
Ich hoffe, dass die Kulturbranche sich in ein, zwei Jahren wieder einigermaßen erholt hat, und dass am Ende noch genug Clubs stehen, damit die Künstler, auch die kleinen Künstler spielen können und nicht nur die Großen am Ende bleiben.