Händels Oper "Rodrigo" im Videostream
Die Oper "Rodrigo" erzählt sehr frei vom Ende der Regentschaft des legendären letzten Westgoten-Königs Roderich in Hispanien. Regisseur Walter Sutcliffe und Ausstatterin Dorota Karolczak erzählten diese Geschichte 2019 bei den Händel Festspiele Göttingen in liebevoll gestalteten trashigen Bildern mit teils grotesken Elementen.
Rodrigo - 2. Teil
Lange galt ein großer Teil von Händels erster italienischer Oper "Rodrigo" als verschollen. Erst 1974 tauchte das gedruckte Libretto wieder auf, neun Jahre später fand man Teile der Musik in einer privaten Sammlung. Bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen erklang im Mai 2019 eine rekonstruierte Fassung, die dem Original so nahe kommt wie nur irgend möglich. Für den künstlerischen Leiter Laurence Cummings hat die "Rodrigo"-Partitur mit ihrem Funkeln tatsächlich etwas Magisches und passte damit zum Festivalmotto "Magische Saiten".
Die Oper erzählt sehr frei vom Ende der Regentschaft des legendären letzten Westgoten-Königs Roderich in Hispanien. Im Mittelpunkt stehen jedoch weniger die politschen Vorgänge, als vielmehr die Reaktionen der betrogenen Ehefrau und der verlassenen Geliebten. Und das Fazit: "Vincer se stesso è la maggior vittoria" sich selbst zu besiegen, ist der größte Sieg.
Der Regisseur Walter Sutcliffe und die Ausstatterin Dorota Karolczak erzählten diese Geschichte in liebevoll gestalteten trashigen Bildern mit teils grotesken Elementen. Laurence Cummings und ein exzellentes junges Sängerensemble machten deutlich, dass "Rodrigo" mehr ist als ein Gesellenstück: schon der 22-jährige Komponist Händel konnte sein Publikum bereits mit effektvollen Rachearien und hinreißenden Liebesduetten begeistern. Als Rodrigo glänzte die südafrikanische Sopranistin Erica Eloff, von der Maske und in ihrer Gestik perfekt in einen Mann verwandelt.
