Archäologisches Landesmuseum in Rostock - auch ohne eine Buga?
Der Bau des Archäologischen Landesmuseums in Rostock soll nach der Bundesgartenschau 2025 beginnen. Doch kommt die Buga wirklich in die Hansestadt? Was heißt das für das Archäologische Landesmuseum?
Hans-Jörg Karlsen ist der künftige Leiter des Archäologischen Landesmuseums. Er möchte sein Haus genau dort eröffnen, wo es derzeit geplant ist - am Christinenhafen direkt an der Warnow: "Der Standort ist die beste Adresse, die wir haben können", sagt er. "Insofern würde ich für das Archäologische Landesmuseum ungern die Debatte aufmachen wollen, ob wir einen anderen Standort wählen. Es ist die perfekte Adresse. Wir haben dort die Verknüpfung mit Wasser und der Küste. Es ist der perfekte Standort."
Zugleich weist Hans-Jörg Karlsen aber darauf hin: "Mit einem Umfeld, wie wir es jetzt haben, kann keiner zufrieden sein. Klar, wir werden eine Anbindung an die Innenstadt haben, aber ich kann mir das Ganze jetzt nicht vorstellen in der Brache." Denn derzeit präsentiert sich das Gelände, wo einmal das Archäologische Landesmuseum stehen soll, alles andere als einladend. Ein gewaltiger Parkplatz dominiert. Mit der Bundesgartenschau soll hier viel Neues entstehen.
Unsicherheiten über die Bundesgartenschau 2025 in Rostock
"In der Kombination Brücke, Archäologisches Landesmuseum, Halle 625, Plaza mit diesem ganzen Stadthafen, der dann entwickelt ist, wäre das eine tolle Leuchtturm-Architektur, die entstünde und die Rostock weiter voranbringen würde. Das ist das, was wir damit bezwecken. Das unser Ziel", hebt der zuständige Finanzminister Heiko Geue hervor. Der SPD-Politiker spricht nur im Konjunktiv, denn noch ist nicht klar, ob die Bundesgartenschau in drei Jahren ausgerichtet werden kann: "Ich habe den Eindruck, dass jetzt wirklich mit Hochdruck daran gearbeitet wird, aber falls es anders ausgehen sollte, müssen wir klären, ob diese Stadtentwicklungsprojekte gleichwohl noch möglich sind", sagt Geue. "Das würde von einer Gesamteinigung mit der Hansestadt Rostock über die Finanzierung dieser Maßnahmen abhängen. Weil dann hätten wir nicht mehr die Bundesgartenschau, die den Schirm dafür bildet."
Keine enge Verbindung von Buga und Archäologischem Landesmuseum
In den kommenden Wochen und Monaten soll sich entscheiden, ob die Gartenschau noch realisierbar ist. Der Vorsitzende des Fördervereins Archäologisches Landesmuseum, Roland Methling, sieht mittlerweile gar nicht mehr eine enge Verbindung von Buga und Museum: "Das Archäologische Landesmuseum ist ein gesondertes Projekt, das genau an der richtigen Stelle im Rostocker Stadthafen entstehen soll."
Zugleich spricht sich Roland Methling, der zwischen 2005 und 2019 Oberbürgermeister von Rostock war, dafür aus, sich auf das Archäologische Landesmuseum zu konzentrieren: "Eine Diskussion um die Buga, eine Verschiebung der Buga oder eine Aufhebung der Buga gibt zusätzliche Freiheiten für die Entwicklung des Archäologischen Landesmuseums und kann den Prozess der Entstehung des Museums beschleunigen. Das Archäologische Landesmuseum würde partizipieren von einer Buga", sagt Methling. "Das war die Planung 2018, aber jetzt muss ich sagen, ein Archäologisches Landesmuseum kann schneller und komplexer entstehen - ohne eine Bundesgartenschau in Rostock." Selbst wenn die Bundesgartenschau nicht kommen sollte, wollen alle Beteiligten am jetzigen Standort für das Archäologische Landesmuseum in Rostock festhalten und setzen darauf, dass das neue Haus spätestens 2030 eröffnet werden kann.