Heute beginnt der erste Prozess rund um das mutmaßliche Reichsbürger-Netzwerk "Gruppe Reuß". Neun Männer müssen sich vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten, weil sie einen Umsturz geplant haben sollen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Das Verfahren heute ist der erste von drei großen Prozessen gegen die Gruppe. Im Mittelpunkt steht ein Geschäftsmann, der sich selbst "Heinrich XIII. Prinz Reuß" nennt und als Kopf des Netzwerks gilt. Er steht in rund drei Wochen vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main.

Nach einer von Islamisten organisierten Kundgebung in Hamburg fordern viele Politiker härtere Maßnahmen. FDP-Fraktionsvize Kuhle sagte der Zeitung "Die Welt", ein Ausländer, der die Abschaffung von Grundrechten in Deutschland fordere, könne ausgewiesen werden. CDU-Generalsekretär Linnemann nannte es skandalös, dass in Hamburg schon wieder Demonstranten für ein Kalifat auf die Straße gegangen seien. Der Rechtsstaat müsse sich endlich zur Wehr setzen und Stärke zeigen. Bundesinnenministerin Faeser forderte die Sicherheitsbehörden der Länder auf, hart gegen Straftäter auf Islamisten-Demonstrationen vorzugehen. Etwa bei Terrorpropaganda für die radikal-islamische Hamas sei ein sofortiges, hartes Einschreiten notwendig, sagte die SPD-Politikerin. Bei einer Demonstration im Hamburger Stadtteil St. Georg mit mehr als 1.000 Teilnehmern waren am Sonnabend Slogans wie "Kalifat ist die Lösung" zu lesen.

Bundesjustizminister Buschmann rechnet damit, dass noch mehr Spionage-Fälle in Deutschland aufgedeckt werden. Der FDP-Politiker sagte in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin", bei den Vorwürfen gegen einen Mitarbeiter des AfD-Politikers Krah handele es sich vermutlich nicht um einen Einzelfall. Deutschland sei schon länger in den Fokus autoritärer Mächte geraten, so Buschmann weiter. Diese Mächte bedienten sich auch geheimdienstlicher Mittel. Zugleich widersprach er Anschuldigungen aus Reihen der AfD, es handele sich um eine Kampagne gegen die Partei. Die Justiz handele nicht nach politischen Erwägungen, sondern ausschließlich auf der Basis von Recht und Gesetz, so Buschmann.

Die palästinensische Terrororganisation Hamas will heute eine Antwort auf Israels neuen Vorschlag zu einer Waffenruhe im Gazastreifen übermitteln. Eine Delegation werde nach Kairo reisen, um dort mit Mitarbeitern des ägyptischen Geheimdienstes zu sprechen, sagte ein Hamas-Vertreter. Israel hatte angeboten, die geplante Offensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens zu verschieben, wenn es zu einer Einigung über die Freilassung israelischer Geiseln kommt.

Die ukrainische Armee gerät im Osten des Landes nach eigener Darstellung immer stärker unter Druck. Laut Generalstabschef Syrskyj starteten russische Einheiten entlang der gesamten Frontlinie neue Angriffe. Aus drei Ortschaften habe man sich deshalb zurückgezogen. Aber auch in anderen Gebieten werde die Lage zunehmend schwierig. Kiews Bürgermeister Klitschko rief den Westen unterdessen erneut dazu auf, die Ukraine vor allem bei der Luftabwehr stärker zu unterstützen. Nicht nur in Kiew, sondern auch in anderen größeren Städten müssten die Menschen mehr geschützt werden, sagte Klitschko den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die Suche nach dem sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm soll heute weitergehen. Man habe nach wie vor Hoffnung, den Jungen lebend zu finden, sagte eine Polizeisprecherin. Gestern war die bisher größte Suchaktion erneut erfolglos geblieben; 1.200 Einsatzkräfte hatten nach Arian gesucht. Der Sechsjährige ist Autist und reagiert nicht auf Ansprache. Er wird seit knapp einer Woche vermisst.

Heute beginnt der Prozess zur Geiselnahme am Hamburger Flughafen vor rund einem halben Jahr. Der 35-jährige Angeklagte soll seine kleine Tochter aus der Wohnung der Mutter in Stade entführt haben. Anschließend gelangte er mit seinem Auto auf das Rollfeld des Flughafens und forderte für sich und das Mädchen die Ausreise in die Türkei. Dabei schoss er laut Anklage mehrmals mit einer Pistole in die Luft und warf zwei Molotowcocktails aus dem Autofenster. Der Verkehr auf dem Hamburger Airport war für mehr als 20 Stunden lahmgelegt.

Die Deutsche Bahn hat Einzelheiten über die für dieses Jahr geplanten Bauarbeiten gegen den Verfall der Infrastruktur mitgeteilt. Demnach will der Konzern mehr als 2.000 Kilometer Gleise und 2.000 Weichen erneuern sowie 150 Brücken und etwa 1.000 Bahnhöfe modernisieren oder erweitern. Auch viele kleinere oder mittlere Stationen sollen zum Beispiel barrierefreie Zugänge, Wetterschutz und Informationsmöglichkeiten bekommen. Die Bahn plant, bis 2030 das Schienennetz von Grund auf in etwa 40 Abschnitten zu sanieren. Die erste Sperrung beginnt im Juli zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Vorher müssen jeweils die nötigen Umleitungsstrecken saniert werden.

In der Fußball-Bundesliga steht Darmstadt 98 als erster Absteiger fest. Die Hessen haben am Abend gegen Heidenheim mit 0:1 verloren und spielen damit in der nächsten Saison wieder in der 2. Liga. Mainz und Köln trennten sich 1:1 und stehen auf den Tabellenplätzen 16 und 17. Und auch Mönchengladbach und Union Berlin kämpfen weiter gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Die beiden Teams spielten gestern 0:0.

Heute Wechsel von Sonne und Wolken, dabei teilweise durch Saharastaub eingetrübter Himmel. Höchswerte 13 bis 20. Morgen viel Sonne, am Nachmittag und Abend einige Schauer oder Gewitter. Höchstens 18 bis 26, an der Ostsee nur 13 bis 17 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch und Donnerstag viel Sonne bei 14 bis 26 Grad.