Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, nimmt eine anti-israelische Stimmung an deutschen Universitäten und Hochschulen wahr. Eine antisemitische Grundhaltung sei weit verbreitet und könne sehr schnell zu einer Eskalation führen, sagte Klein der "Rheinischen Post". Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger forderte die Veranwortlichen an den Universitäten in Deutschland dazu auf, konsequent gegen Antisemitismus vorzugehen. Hetze gegen Jüdinnen und Juden und die Verherrlichung von Terror müssten bekämpft werden, sagte die FDP-Politikerin. Bei einer propalästinensischen Kundgebung vor der Humboldt-Universität in Berlin war es gestern nach Polizeiangaben zu "volksverhetzenden Aufrufen" gekommen.

In Hamburg formiert sich Widerstand gegen die jüngsten Aufmärsche von Islamisten. Vor einer Woche hatten Teilnehmer einer islamistischen Demo in der Hansestadt unter anderem die Errichtung eines Kalifats gefordert. Im Stadtteil St. Georg findet heute eine Kundgebung statt, auf der für die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland demonstriert werden soll. Hessens Ministerpräsident Rhein forderte in einem Zeitungs-Interview, der Staat müsse konsequenter gegen Demonstrationen islamistischer Gruppen vorgehen. Nötig sei dafür mehr Personal in den Ordnungsbehörden, sagte Rhein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der CDU-Politiker bezeichnete Aufmärsche von Islamisten als unsäglich. Wo immer es möglich sei, müssten solche Demos verboten werden.

In Kairo sollen heute die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen weitergehen. Dazu wird eine Delegation der Hamas in Ägypten erwartet. Die Terrororganisation erklärte in der Nacht, sie reise mit einer positiven Einstellung zu den Verhandlungen. Es gebe aber noch einige Punkte zu besprechen und Klarstellungen zu treffen. Bisher ist unklar, ob die Hamas auf den Vorschlag Israels über 40 Tage Feuerpause eingehen wird. Das "Wall Street Journal" berichtet unter Berufung auf ägyptische Beamte, dass Israel der Hamas für die Antwort ein Ultimatum von einer Woche gestellt habe. Andernfalls werde die angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gestartet.

Russland hat in der Nacht wieder ukrainische Städte mit Drohnen und Raketen beschossen. Vor allem Charkiw war betroffen, dort sind mehrere Brände ausgebrochen. Nach ukrainischen Angaben sind bei der Attacke vier Menschen verletzt worden, darunter auch ein Kind. Die Ukraine hat ihrerseits wohl die Halbinsel Krim angegriffen. Das berichtet das russische Verteidigungsministerium. Es seien vier von den USA gelieferte Raketen vom Typ ATACMS abgewehrt worden. Eine offizielle Bestätigung durch die Ukraine gibt es nicht, unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben ebenfalls nicht.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt nach den mutmaßlich russischen Cyber-Angriffen vor ähnlichen Fällen. Die Bedrohungslage sei besorgniserregend, sagte BSI-Präsidentin Plattner in den ARD-"Tagesthemen". Sie fordert, die vorhandenen technischen Möglichkeiten zum Schutz vor Cyberangriffen konsequent zu nutzen. Inzwischen machen auch die USA Russland für die Attacken in Deutschland verantwortlich. Das Außenministerium in Washington erklärte am Abend, es teile die Einschätzung der Bundesregierung, dass hinter den Cyber-Angriffen eine Gruppe staatlicher russischer Hacker stecke. Im vergangenen Jahr waren E-Mail-Konten der SPD-Parteizentrale gehackt worden. Außerdem richteten sich Cyber-Attacken laut Bundesinnenministerium gegen deutsche Unternehmen unter anderem aus den Bereichen Logistik, Rüstung sowie Luft- und Raumfahrt.

Der FC St. Pauli hat den vorzeitigen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga verpasst. Der Club verlor das Stadtderby gegen den HSV mit 0:1. Im anderen Abendspiel der zweiten Liga gewann Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:1. St. Pauli bleibt trotz der Niederlage vorerst Tabellenführer, Düsseldorf ist weiter Dritter und der HSV Vierter in der Tabelle. In der Bundesliga trennten sich am Abend Hoffenheim und Leipzig 1:1.

Heute ein Wechsel aus Sonne und Wolken, zunächst vielerorts trocken, im späten Verlauf von Süden her gebietsweise Schauer, örtlich Gewitter möglich. 14 bis 21 Grad. Morgen gelegentlich Regen oder Schauer, vereinzelt gewittrig. Regional länger trocken. 14 bis 20 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag wechselhaft 13 bis 18 Grad. Am Dienstag heiter 12 bis 18 Grad.