Mehr Fans in Hallen und Stadien - Vollauslastung ab 20. März möglich
Der Sport kann ab dem 4. März mit deutlich mehr Zuschauern planen. Ab dem 20. März dürfen Stadien und Hallen dann wieder voll ausgelastet werden. Diese Lockerungen in der Coronavirus-Pandemie beschloss die Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch.
Bis zu 25.000 Fans beim Fußball im Freien und bis zu 6.000 in der Halle sind ab dem 4. März erlaubt. Bei Veranstaltungen draußen ist die Auslastung dabei auf maximal 75, in Innenräumen auf maximal 60 Prozent der jeweiligen Kapazität begrenzt. Rund zwei Wochen später winkt dem Sport dann über zwei Jahre nach dem ersten Geisterspiel in der Fußball-Bundesliga wieder volles Haus.
Scholz: Basisschutzmaßnahmen als Handlungsmöglichkeit
"Wir befinden uns an einem besonderen Tag der Pandemie, wir können zuversichtlicher nach vorne schauen", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): "Wenn alles so bleibt, werden wir in den nächsten Wochen eine stetig verbesserte Situation haben."
"Irgendwie haben wir nach diesen langen zwei Jahren auch mal verdient, dass es wieder besser wird." Bundeskanzler Olaf Scholz
Ab dem 20. März entfallen "alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen", dann sollen auch volle Arenen möglich sein. Allerdings weiterhin abhängig von der Pandemielage: "Wir werden Basisschutzmaßnahmen als Handlungsmöglichkeit aufrechterhalten, aber nicht als Standard", so Scholz: "Wir werden es wagen, das meiste zu öffnen. Aber wir brauchen die Möglichkeit zu handeln, wenn etwas passiert."
Weil in Schleswig-Holstein die aktuelle Corona-Schutzverordnung am 2. März ausläuft, gelten die neuen Regeln im nördlichsten Bundesland bereits einen Tag früher. "Es macht keinen Sinn, die Verordnung nur für einen Tag zu verlängern und dann eine neue in Kraft zu setzen", erklärte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Schmäschke: "Schritt für Schritt in die richtige Richtung"
"Ich begrüße, dass wir sichtbar Schritt für Schritt in die richtige Richtung gehen. Wir werden im Februar noch mit eingeschränkten Zuschauerzahlen arbeiten, das bekommen wir irgendwie hin", sagte Dierk Schmäschke, Geschäftsführer von Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt. "Ich bin froh über die Entscheidung und hoffe, dass dieser Weg auch so eingehalten werden kann."
"Ich hoffe, dass wir weiterhin alle gesund bleiben, die Inzidenzen nach unten gehen und sich auch weiter viele impfen lassen." SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke
Die Regelungen "eröffnen uns die Perspektive, ab dem 20. März mit unseren Arenen und Stadien wieder in die Vollauslastung zu gehen. Davon gehen wir aus und sind sehr optimistisch", unterstrich Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga. "Wir brauchen dringend wieder den ganz normalen Betrieb, der Krisenmodus muss jetzt schnellstmöglich beiseitegelegt werden, sonst ist unser Geschäft bald nicht mehr machbar. Die deutschen Profiligen, auch der Fußball, stehen in dieser Frage Schulter an Schulter, wir stehen in regelmäßigem Austausch."
Auch die Deutsche Fußball Liga reagierte erleichtert. "Der Beschluss bietet eine Öffnungsperspektive - und ist daher als nächster Schritt heraus aus der Pandemie hin zur Normalität sehr zu begrüßen. Wir gehen davon aus, dass auch Obergrenzen für Zuschauerinnen und Zuschauer in absehbarer Zeit entfallen", sagte DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen.
Maske in Hallen weiter Pflicht
Die Maskenpflicht für Zuschauer beim Hallensport bleibt zunächst. "Alle Länder sind sich einig, dass wir einen Basisschutz brauchen, der verhindert, dass die Zahlen wieder steigen", erklärte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst. Dazu gehöre "die Maskenpflicht, Abstandsregeln, Hygienekonzepte, Tests und Nachweispflichten".
Es müsse "ein ständiges Controlling geben, wie sinnvoll eine solche Maßnahme noch ist", sagte Bohmann mit Blick auf die Maskenpflicht: "Wir haben jetzt zwei Jahre lang auch Einschränkungen hingenommen, die hier und da nur schwer nachvollziehbar waren."
Kehren die Fans auch wieder zurück?
Zuletzt waren nach einer Entscheidung der Chefinnen und Chefs der Staatskanzleien im Außenbereich grundsätzlich wieder bis zu 10.000 Zuschauer erlaubt. In manchen Stadien der Fußball-Bundesliga waren es nach Länderbeschlüssen auch schon wieder 15.000 Fans. Bundesligist VfB Stuttgart darf bereits an diesem Sonnabend gegen den VfL Bochum dank einer Sondergenehmigung vor 25.000 Zuschauer spielen.
Die Dachorganisationen der verschiedenen Sportarten hatten sich vehement für weitere Öffnungsschritte eingesetzt. Zuschauereinnahmen sind für die Vereine insbesondere in den Sportarten abseits des Fußballs enorm wichtig. In allen Bereichen wird es nun auch um die Frage gehen, ob die Fans tatsächlich sofort wieder in die Spielstätten pilgern. "Mit einem Fingerschnippen wird es nicht getan sein. Nicht überall werden die Zuschauer wieder strömen. Da werden wir an der einen oder anderen Stelle nacharbeiten müssen", sagte Bohmann.
