Das Deutschlandticket ist über die Apps oder Internetseiten sowie die Verkaufsstellen der Verkehrsunternehmen und der Deutschen Bahn erhältlich. Außerdem bieten verschiedene Unternehmen eigene Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa der Verkehrsdienstleister Transdev. Die Kunden erhalten das Ticket entweder in der App auf ihrem Smartphone oder als Chipkarte.
Ja, das Deutschland-Ticket ist nur im Abonnement erhältlich. Allerdings kann das Abo bis zum jeweils 10. eines Monats für den Folgemonat gekündigt werden. Das Ticket kann entweder monatlich oder als jährliche Einmalzahlung bezahlt werden.
Die Bezahlmöglichkeiten sind je nach Verkehrsbetrieb unterschiedlich. Da das Ticket als Abo-Modell konzipiert ist, haben viele Verkehrsbetriebe das Lastschriftverfahren als Bezahlart gewählt, mit dem sich auf einfache Weise wiederkehrende Zahlungen durchführen lassen. Zusätzlich bieten mehrere Verkehrsbetriebe auch die Zahlung per Kredit- oder Debitkarte sowie über PayPal an. Auch Barzahlung bei den Servicestellen der Verkehrsverbünde ist möglich. Allerdings muss dann die Zahlung gleich für ein ganzes Jahr erfolgen.
Wann der monatliche Ticketpreis abgebucht wird, ist unterschiedlich. Der Zeitpunkt hängt vom Verkehrsbetrieb ab, von der gewählten Zahlungsmethode und vom Zeitpunkt der Bestellung. Die Deutsche Bahn bucht die monatlichen Beträge des Deutschlandtickets nach eigenen Angaben in Abhängigkeit vom gewählten Tarif zum Monatsersten oder zum 15. eines Monats ab. Bei anderen Verkehrsbetrieben erfolgt die Abbuchung in der Regel zum Monatsbeginn oder gegen Monatsende für den Folgemonat. Wird das Deutschlandticket für den aktuellen Monat bestellt, wird die Kreditkarte oder das Konto sofort belastet, die weiteren Abbuchungen erfolgen dann jeweils wieder zu Monatsbeginn oder -ende.
Die Kündigung des Deutschlandtickets erfolgt über die App oder Internetseite des Verkehrsbetriebs, bei dem das Abo abgeschlossen wurde. Dazu muss man sich etwa bei "DB Navigator" oder beispielsweise in der HVV-App in seinen Account einloggen und kann anschließend in seinem persönlichen Profil über den Button "Ticket kündigen" oder "Deutschland-Ticket kündigen" das Abo beenden. Stichtag ist jeweils der 10. eines Monats für die Kündigung zum Folgemonat. Bei vielen Verkehrsverbünden ist die Kündigung auch telefonisch oder per Kontaktformular möglich.
Ja, das Ticket gilt deutschlandweit für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Ein Beispiel: Mit einem in Hamburg beim Hamburger Verkehrsverbund gekauften Ticket dürfen auch Regionalbahnen in Bayern oder die U-Bahn in Berlin genutzt werden. Auch auf den Hamburger Hafenfähren wird das Ticket akzeptiert. Nicht eingeschlossen sind Fähren zu den schleswig-holsteinischen Nordsee-Inseln.
Das Ticket gilt deutschlandweit für alle Bahnen im Nah- und Regionalverkehr sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen. Es gilt nicht für Fernverkehrs-Züge wie ICE, IC und EC sowie Anbieter wie FlixTrain oder Fernbusse. Es gibt allerdings einige wenige Ausnahmen, darunter der IC zwischen Bremen und Norddeich, der auf dem Abschnitt als Nahverkehrszug verkehrt, sowie der IC und ICE zwischen Rostock und Stralsund.
Neben einem deutschlandweit gültigen Ticket gibt es auch zahlreiche länderspezifische Tickets. Niedersachsen erwägt ab Sommer ein deutschlandweites Ticket für 29 Euro im Monat für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende. Die Region Hannover bietet Ehrenamtlichen sowie Inhabern von Job- oder Sozialtickets ein Jahresticket für 365 Euro an.
Hamburg bietet das Deutschlandticket für viele günstiger an. Schülerinnen und Schüler zahlen pro Monat derzeit 19 Euro, ab dem kommenden Schuljahr bekommen sie es sogar kostenlos. Auszubildende können den Nahverkehr bundesweit mit dem "Bonusticket" für 29 Euro monatlich nutzen, Menschen mit niedrigem Einkommen für 19 Euro. Relativ neu ist auch das Klimaticket. Mitarbeitende der beteiligten Unternehmen erhalten wahlweise monatlich drei Gratis-Tageskarten für das HVV-Gesamtnetz ("Klimaticket S") oder ein bundesweit gültiges Monatsticket ("Klimaticket XL") für maximal 34,30 Euro.
Auch Schleswig-Holstein stellt neben dem Deutschlandticket weitere Angebote bereit. Inhaber eines NAH.SH-Jobtickets können jederzeit auf das Deutschlandticket umstellen, Arbeitgeber-Zuschuss und Rabatt bleiben erhalten, sodass die Jobtickets ab 16,55 Euro erhältlich sind. Ab 2025 soll es ein einheitliches "Deutschland-Schulticket" für Schülerinnen und Schüler für 29 Euro geben. Bereits mit Beginn des neuen Schuljahres im September gilt aber eine Übergangslösung: Schülerinnen und Schüler, die sich ein Deutschlandticket gekauft haben, können sich einen Teil der Kosten erstatten lassen.
Azubis, Berufsschüler, Freiwilligendienstleistende und Beamtenanwärter in Mecklenburg-Vorpommern bekommen das Ticket für 29 Euro. Für Senioren ab 65 Jahren hat die Landesregierung ebenfalls ein vergünstigtes Ticket für 29 Euro eingeführt. Das Abo muss spätestens am 15. des Vormonats abgeschlossen werden. Für Schülerinnen und Schüler gibt es derzeit kein flächendeckendes Angebot für ein verbilligtes Deutschlandticket. So gibt es beispielsweise im Landkreis Ludwigslust-Parchim ein Deutschlandticket für Schüler für 19 Euro, im Landkreis Rostock aber nicht.
Ein flächendeckendes vergünstigtes Deutschlandticket für Senioren und Schüler gibt es nicht. Verschiedene regionale Verkehrsverbünde bieten solche Tickets aber an, allerdings unterscheiden sich die Angebote. In Hamburg fahren Schülerinnen und Schüler derzeit für 19 Euro monatlich durch Deutschland, ab dem Schuljahr 2024/2025 sogar kostenlos. In Mecklenburg-Vorpommern bekommen Menschen ab 65 Jahren sowie Azubis und Berufsschüler das Ticket für 29 Euro. In Schleswig-Holstein will die Landesregierung für Schüler und Auszubildende ein Bildungsticket für 29 Euro einführen. Das Angebot startet zunächst in einigen Kreisen und Städten ab 1. August 2024. In Niedersachsen soll ab dem kommenden Schuljahr ebenfalls ein Schülerticket für 29 Euro kommen.
Für Studierende hängt es von den Universitäten und dem Bundesland ab, ob und ab wann für sie ein vergünstigtes Deutschlandticket erhältlich ist. Vereinbart wurde dafür ein Preis von 29,40 Euro monatlich. Das vergünstigte Ticket gilt in Hamburg seit dem Sommersemester 2024, in Niedersachsen wird es zum Wintersemester 2024/2025 eingeführt. In Mecklenburg-Vorpommern können Studierende der Uni Rostock ebenfalls ab dem Wintersemester das Ticket nutzen. Die Hochschulen in Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg haben sich gegen die Einführung des vergünstigten Tickets entschieden. In Schleswig-Holstein gilt derzeit noch ein Upgrade-Modell, bei dem Studierende die Differenz zwischen ihrem Semesterticket und dem Deutschlandticket zahlen.
Nein. Das Deutschlandticket kann nicht auf andere Personen übertragen werden, sondern ist auf einen Namen ausgestellt. Bei Kontrollen muss man einen Lichtbildausweis vorweisen können.
Anders als bei Monatskarten vieler Verkehrsunternehmen darf man mit dem Deutschlandticket grundsätzlich keine anderen Personen mitnehmen - nur Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos mit. In Hamburg gibt es aber eine Mitnahmeregelung etwa für Auszubildende mit dem "Bonusticket" und Arbeitnehmer, die das Profiticket Premium nutzen. Bei der Mitnahme von Fahrrädern und Hunden gelten die Bedingungen des jeweiligen Verkehrsverbunds. Bei den meisten Nahverkehrsverbünden sowie in den Regionalbahnen müssen Fahrgäste eine Fahrradkarte lösen.
Das Deutschlandticket lohnt sich für viele Verbraucherinnen und Verbraucher - allerdings vor allem in größeren Städten mit gut ausgebautem Nahverkehr. Ein Beispiel: Wer ein Jahresabo für Bus und Bahn im Stadtgebiet von Hannover hatte, zahlte bis April 2023 59,80 Euro im Monat. Wer nun das Deutschlandticket nutzt, spart jährlich rund 130 Euro. Mit einem Abo für die drei Tarifzonen A, B und C zahlte man bis zur Einführung des Deutschlandtickets 97,80 Euro pro Monat und spart seither 585 Euro im Jahr.
Bis Ende 2024 wird das Deutschlandticket nach einem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz bei 49 Euro pro Monat bleiben. Doch 2025 soll es teurer werden, so das Ergebnis einer Sondersitzung der Verkehrsminister. Mit dem derzeitigen Preis machen die Verkehrsverbünde Verluste. Im Herbst wollen die Verkehrsministerinnen und -minister über die konkrete Preiserhöhung beraten.
Bund und Länder wollen die Einnahmeausfälle, die bei den Verkehrsbetrieben durch den günstigeren Preis entstehen, je zur Hälfte ausgleichen. Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung des Tickets bis 2025 mit je 1,5 Milliarden Euro jährlich, für die andere Hälfte müssen die Länder aufkommen. Die Finanzierung für 2024 will die Bundesregierung mit einer Gesetzesänderung sicherstellen.