Rauchmelder in Haus und Wohnung: Darauf sollte man achten
Rauchmelder retten Leben, denn die meisten Brandopfer sterben an einer Rauchgasvergiftung, weil sie den Brandherd nicht bemerken. Die Geräte sind in Wohnungen und Häusern in Deutschland Pflicht.
Ein Brand, selbst wenn er nur klein ist, kann schnell zur tödlichen Gefahr werden - vor allem im Schlaf. Denn dann setzt der Geruchssinn aus, sodass man Rauch nicht bemerkt, bewusstlos werden kann und droht zu ersticken. Rauchwarnmelder erkennen Brandrauch frühzeitig und warnen mit einem lauten und durchdringenden Ton, der Menschen rechtzeitig aufwecken und alarmieren soll.
In welchen Räumen müssen Rauchmelder vorhanden sein?
Die Rauchmelderpflicht für privaten Wohnraum gilt in ganz Deutschland in allen vermieteten und selbst genutzten Häusern und Wohnungen. Die jeweiligen Landesbauordnungen regeln in den Bundesländern lediglich, in welchen Räumen sie gilt. Deutschlandweit gilt: Rauchmelder sind in Schlaf- und Kinderzimmern vorgeschrieben, außerdem in Fluren und offenen Treppenräumen in Einfamilienhäusern, die als Fluchtweg dienen und im Falle eines Brandes möglichst frei von Rauch sein sollten.
In Berlin und Brandenburg sind Rauchmelder auch in Aufenthaltsräumen - mit Ausnahme von Küche und Bad - Pflicht, Wohn- und Arbeitszimmer müssen deshalb mit einem Rauchmelder ausgestattet werden. Unabhängig von den individuellen Regeln empfehlen Experten grundsätzlich, Rauchmelder in allen Räumen zu montieren, vor allem dort, wo Menschen schlafen, sich länger aufhalten und wo es viele elektrische Geräte gibt, da diese Brände auslösen können.
In Wohnungen und Häusern mit mehreren Stockwerken sollten die Geräte auf allen Etagen angebracht werden. Speziell für die Küche eignen sich anstelle von Rauchmeldern sogenannte Wärmemelder, die keinen falschen Alarm beim Kochen oder Braten auslösen oder Herdwächter, die das Kochfeld überwachen und den Herd bei Gefahr automatisch abschalten.
Rauchmelder im Test: Was man beim Kauf beachten sollte?
Ein Rauchmelder sollte zuverlässig Rauch erkennen, einen lauten Warnton von mehr als 85 Dezibel von sich geben sowie einfach zu montieren und zu bedienen sein. Außerdem sollte er zehn Jahre halten und möglichst keine Fehlalarme geben. Daher sollte man beim Kauf auf das Qualitätszeichen "Q" bei Rauchmeldern achten, die fest verbaute Zehn-Jahres-Batterien haben, und auf die CE-Kennzeichnung und die Norm DIN EN 14604, die in Europa vorgeschrieben ist.
Rauchmelder lassen sich einfach selbst montieren. Im Handel, etwa im Baumarkt, sind viele gute Rauchmelder schon ab etwa 20 Euro erhältlich. Der Rauchmelder-Test der Stiftung Warentest bietet Orientierung bei der Wahl des passenden Modells. Die Initiative "Rauchmelder retten Leben" bietet auf ihrer Website umfangreiche Informationen über Rauchmelder zum Download an.
Rauchmelder montieren und warten
Rauchmelder können auch per Funk miteinander verbunden werden, was vor allem in großen Häusern sinnvoll ist. Bei Rauchentwicklung schlagen alle Melder gleichzeitig Alarm. Rauchmelder immer an der Decke anbringen und möglichst in der Raummitte. Von Wänden, Möbeln oder anderen Gegenständen mindestens einen Abstand von 50 Zentimetern halten.
Rauchmelder sollten regelmäßig geprüft und gegebenenfalls gewartet oder ersetzt werden. Dafür kann auch eine Fachfirma beauftragt werden. Am besten Rauchmelder mit Q-Zeichen mit eingebauter Zehn-Jahres-Batterie installieren und nach zehn Jahren austauschen.
Was muss ich tun, wenn der Rauchmelder piept?
Eigentlich sollen Rauchmelder nur bei Rauch und Feuer warnen, doch manchmal fangen sie plötzlich an zu piepen und rot zu blinken - bei einem falschen Alarm oder einer leeren Batterie - und sorgen so für Verunsicherung. Meist hört das Piepen nach mehreren Minuten auf. In einem solchen Fall immer prüfen, ob womöglich eine Gefahr vorliegt. Wenn nicht, kann man den Melder ausschalten, indem man einen Knopf drückt oder den Rauchmelder aus dem Sockel herausdreht. Wichtig: Nicht vergessen, den Rauchmelder anschließend wieder zu aktivieren.
Häufige Ursachen für einen falschen Alarm sind etwa Wasserdampf aus Küche oder Bad, durch Zugluft in die Wohnung hereingetragener Staub, Pollen und Zigarettenrauch oder kleine Insekten. Die Räume sollten deshalb zunächst gelüftet werden. Besteht das Problem weiterhin, den Rauchmelder mit einem weichen Tuch reinigen. Hilft auch das nicht, ist der Rauchmelder möglicherweise defekt oder die Batterie schwach. Diese dann austauschen. Hat der Rauchmelder eine Zahn-Jahres-Batterie, muss er ausgetauscht werden.
Kinderfinder hilft Feuerwehr im Brandfall
Bei Gefahren verstecken sich Kinder oft, etwa in Schränken oder unter Betten. Damit sie im Falle eines Brandes schneller gefunden werden, hilft der Kinderfinder. Das ist ein neongelber Aufkleber, der an der Kinderzimmertür angebracht wird, am besten im unteren Drittel. Er gibt Feuerwehrleuten auch bei schlechten Lichtverhältnissen und Rauchentwicklung Orientierung. Der Aufkleber ist nicht immer gleich gestaltet, meist aber mit einem Dreieck als Warnzeichen. Erhältlich ist er bei vielen Versicherungen, im Online-Handel oder bei der Feuerwehr.
Brände vermeiden
Damit gar nicht erst ein Feuer entsteht, sollte man folgende Regeln beachten:
- offenes Feuer, zum Beispiel brennende Kerzen, nie aus den Augen lassen
- einen eingeschalteten Herd niemals unbeaufsichtigt lassen, brennbare Gegenstände nicht in der Nähe aufbewahren oder abstellen
- elektrische Geräte nur unter Aufsicht nutzen
- defekte Kabel von Geräten sofort austauschen, es besteht die Gefahr eines Kabelbrandes
- brennende Zigaretten nicht unbeaufsichtigt lassen, Zigarettenstummel und Streichhölzer niemals im Papierkorb entsorgen und darauf achten, dass keine Glut mehr vorhanden ist
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