Eine Frau schneidet einen Johannisbeerstrauch. © PantherMedia Foto: Valerii Honcharuk
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Johannisbeeren schneiden: So geht es richtig

Stand: 03.07.2023 12:36 Uhr

Damit Johannisbeeren viele Früchte tragen, sollte man sie schneiden. Die richtige Technik hängt von der Sorte ab: Sträucher mit roten und weißen Früchten brauchen einen anderen Schnitt als schwarze.

Ob rot, schwarz oder weiß: Johannisbeersträucher tragen intensiv schmeckende Früchte. Werden sie nicht regelmäßig geschnitten, sinkt der Ertrag und die Qualität der Beeren ist schlechter. Für alle Johannisbeeren gilt: Ihren ersten Schnitt sollten sie bald nach der Pflanzung bekommen. Beim sogenannten Pflanzschnitt werden alle Triebe um ein Drittel gekürzt. So wächst die Pflanze besser an und steckt ihre Energie in die Wurzelbildung und ins Fruchtholz.

Insgesamt sollte die Johannisbeere nach der Pflanzung nur drei bis fünf kräftige Triebe haben, alle anderen dicht über dem Boden abschneiden. Der beste Zeitpunkt für den Pflanzschnitt ist das zeitige Frühjahr, das gilt auch für im Herbst gepflanzte Sträucher.

Rückschnitt für rote und schwarze Johannisbeeren gleich

Weiße Johannisbeeren wachsen an einem Strauch © PantherMedia Foto: NadyaSo YAYMicro
Für eine reiche Ernte benötigen Johannisbeeren einen regelmäßigen Rückschnitt.

Botanisch gesehen gibt es zwischen roten und weißen Johannisbeeren keinen Unterschied. Bei den weißen handelt es sich um spezielle Züchtungen, die aus Pflanzen mit roten Beeren hervorgegangen sind. Der Rückschnitt für beide Sorten ist deshalb identisch. Rote und weiße Johannisbeeren bilden ihre Früchte vor allem an Seitentrieben von zwei- und dreijährigen Zweigen. Nach etwa vier Jahren lässt der Ertrag deutlich nach, deshalb sollte ein regelmäßiger Rückschnitt erfolgen. Alte Triebe erkennt man daran, dass sie eine dunklere Farbe haben, dicker und manchmal von Moos oder Flechten überzogen sind.

Rote und weiße Johannisbeeren schneiden

Insgesamt sollte ein älterer Johannisbeerstrauch etwa acht bis zehn Triebe besitzen. Aus diesem Grund jedes Jahr zwei bis drei alte, also mindestens vierjährige Triebe, bodennah abschneiden. Von den einjährigen Trieben - zu erkennen an der hellen Farbe und dem geringeren Durchmesser - sollten als Ersatz zwei bis drei kräftige stehen bleiben. Damit sie sich gut entwickeln können, benötigen sie ausreichend Abstand voneinander. Alle anderen einjährigen Triebe ebenfalls bodennah entfernen. Außerdem alle Seitentriebe im unteren Teil der Pflanze bis zu einer Höhe von etwa 30 bis 40 Zentimetern entfernen. Sie bekommen zu wenig Licht und sind in der Regel nicht ertragreich.

Zusätzlich die abgeernteten Seitenzweige älterer Leittriebe bis auf einen Zentimeter abschneiden, am besten über einem nach außen stehenden Auge. Daraus wachsen neue Triebe, die gut tragen. Neue Seitentriebe stehen lassen, an ihnen bilden sich im folgenden Jahr Früchte. Tote und sich überkreuzende beziehungsweise konkurrierende Zweige ebenfalls abschneiden.

Der richtige Schnitt für schwarze Johannisbeeren

Schnitt einer Johannisbeere © fotolia Foto: rodimovpavel
Schwarze Johannisbeeren tragen ihre Früchte an einjährigen Trieben.

Schwarze Johannisbeeren tragen die meisten Früchte an den Langtrieben aus dem Vorjahr. Sie werden deshalb etwas anders geschnitten als rote und weiße. Ziel ist es, für eine reiche Ernte möglichst viele einjährige Triebe zu haben. Wie bei den roten und weißen Johannisbeeren sollte der Strauch aus etwa acht bis zehn Langtrieben bestehen. In den ersten drei Jahren werden alle Triebe im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb um etwa ein Drittel über einem gut entwickelten Seitentrieb gekürzt.

Ab dem vierten Jahr wie bei roten und weißen Johannisbeeren ältere Triebe bodennah abschneiden und dieselbe Anzahl junger Triebe stehen lassen. Schwach entwickelte Triebe ebenfalls bodennah abschneiden, konkurrierende Triebe und Totholz entfernen. Die übrigen Triebe über dem zweiten oder dritten gut entwickelten Seitentrieb einkürzen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt von Johannisbeeren?

Ältere Johannisbeersträucher können sowohl direkt nach der Ernte im Sommer oder alternativ im Spätwinter Ende Februar geschnitten werden. Im Sommer sollte es möglichst kein sonniger, heißer Tag sein, damit die Pflanzen nicht unnötigem Stress ausgesetzt sind. Im Winter empfiehlt sich ebenfalls ein bedeckter Tag mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt.

Tipp: Wer verschiedene Sorten im Garten gepflanzt hat und sich im Frühling nicht sicher ist, ob es eine schwarze oder rote beziehungsweise weiße Johannisbeere ist, kann sie am Geruch unterscheiden: Die Blütenknospen der schwarzen Johannisbeeren tragen den typischen Cassis-Duft und lassen sich so einfach unterscheiden.

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Dieses Thema im Programm:

Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 30.03.2022 | 19:05 Uhr

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