Insektensommer 2023: NABU ruft weiter zum Zählen auf
Wie geht es unseren Insekten? Das möchte der NABU mit der Aktion Insektensommer herausfinden. Noch bis zum 11. Juni sowie vom 4. bis 13. August sollen Naturfreunde eine Stunde lang Sechsbeiner zählen.
Ob als Nahrung für Vögel oder als Bestäuber - Insekten sind sehr wichtig für unser Ökosystem, aber ihre Bestände gehen zurück. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und sich einen Überblick über Artenvielfalt und Häufigkeit zu verschaffen, lädt der NABU zum dritten Mal zum "Insektensommer" ein. Vom 2. bis 11. Juni und vom 4. bis 13. August sind Naturfreunde aufgerufen, Insekten zu zählen und die Ergebnisse dem NABU zu melden.
Eine Stunde nach Bienen und Co. Ausschau halten
Mitmachen ist einfach: Etwa eine Stunde lang im Garten oder in der freien Natur in einem Umkreis von etwa zehn Metern nach Insekten jeglicher Art Ausschau halten, die Beobachtungen dabei notieren und später dem NABU melden. Geeignet zum Insektenzählen sind vor allem sonnige, eher windstille Tage. Wer mag, kann an beliebig vielen unterschiedlichen Orten zählen. Wichtig ist lediglich, für jeden Ort eine neue Meldung abzugeben.
Nützlich: Lupe und Kamera
Gezählt werden darf alles - nicht nur ausgewachsene Insekten, sondern auch Larven oder Puppen. Da viele Insekten sehr klein sind, ist es sinnvoll, eine Lupe oder eine Fotokamera mit Zoom oder Teleobjektiv dabeizuhaben. Um Doppelzählungen zu vermeiden, zählt man nicht alle insgesamt während einer Stunde beobachteten Tiere einer Art, sondern immer nur die größte Anzahl gleichzeitig anwesender Tiere einer Art. Ein Beispiel: Fliegt am Anfang der Beobachtungszeit ein Tagpfauenauge vorbei und eine halbe Stunde später erneut eines, könnte es dasselbe Tier sein. Gemeldet wird daher nur ein Tagpfauenauge.
App hilft bei der Bestimmung der Tiere
Wer eine Art nicht eindeutig bestimmen kann, darf auch unscharfe Meldungen machen, etwa Blattlaus statt Schwarze Bohnenlaus. Bei der Bestimmung der Tiere hilft die App zur Aktion, die der NABU kostenlos anbietet. Sie enthält eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Erkennungshilfe. Mit ihr lassen sich fotografierte Insekten Schritt für Schritt bestimmen.
Welche Hummelart ist am häufigsten?
Einsteiger können auch mit einer gezielten Suche nach Hummeln starten: Der NABU möchte dieses Jahr schwerpunktmäßig wissen, wie es um die verschiedenen Hummelarten steht. Die drei häufigsten Arten - Ackerhummel, Erdhummel und Steinhummel - lassen sich gut an ihren unterschiedlichen Hinterteilen unterscheiden. Der NABU gibt dazu Bestimmungstipps.
Enorme Artenvielfalt
Mit 33.000 verschiedenen Arten ist die Vielfalt von Insekten in Deutschland groß. Davon sollte sich laut NABU aber niemand abschrecken lassen. Auch Experten kennen nicht annähernd alle Arten. Erfahrungsgemäß entfallen mehr als die Hälfte aller Sichtungen auf nur 100 Arten.
Acht Kernarten stehen im Fokus
Für die beiden Zählzeiträume hat der NABU je acht Kernarten ausgewählt, nach denen Teilnehmer verstärkt Ausschau halten sollten, für sie bieten die Naturschützer auch eine Zählhilfe zum Herunterladen an. Diese acht Arten stehen vom 2. bis 11. Juni im Fokus:
- Admiral
- Asiatischer Marienkäfer
- Blutzikade
- Florfliege
- Hainschwebfliege
- Lederwanze
- Steinhummel
- Tagpfauenauge
Hummeln bei der Zählung 2022 vorn
Die Umweltschützer gehen davon aus, dass es immer weniger Schmetterlinge, Hummeln und andere Sechsbeiner gibt. Mit der Zählaktion wollen sie Häufigkeiten und Trends von Arten und Populationen erkennen. Die Daten sollen über mehrere Jahre verglichen werden. Bei der Zählung 2022 beobachteten die Teilnehmer am häufigsten Hummeln, Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge wie den Kleinen Fuchs.