Spinne legt Rendsburger Schwebefähre lahm
Ganze zwei Stunden ging am Dienstagabend nichts mehr bei der Rendsburger Schwebefähre. Eine Spinne hatte ihr Netz über einen wichtigen Sensor der Fähre gesponnen und beim Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt (WSA) alle Alarmglocken aufblinken lassen.
Die Auffangwanne unter einem Tank sei voll, meldete ein Sensor der Rendsburger Schwebefähre am Dienstagabend. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Verantwortlichen jedoch nicht, dass dies an einer Spinne lag, die beschlossen hatte, unmittelbar vor dem Sensor ein Netz zu spinnen. Das WSA musste mit dem Schlimmsten rechnen, nämlich damit, dass die Auffangwanne voll mit Diesel gelaufen war. Diesel, der sich eigentlich im Tank des Notstromaggregates befinden müsste. "Wenn nun tatsächlich da unten Diesel drin gewesen wäre, dann hätten wir im schlimmsten Fall - wenn der Strom komplett ausfällt - die Fähre unter Umständen nicht wieder an Land holen können", so Jörg Brockmann, Sprecher des WSA.
Über zwei Stunden Stillstand
Wegen des Fehlalarms stellte die Fähre automatisch die Fahrt ein. Zahlreiche Fußgänger, Rad- und Autofahrer mussten am Ufer des Nord-Ostsee-Kanals warten, bis sich der Vorfall aufgeklärt hatte. Um 19.30 Uhr war es schließlich soweit: Die Schwebefähre konnte den Kanal wieder überqueren - ohne Probleme, wie das WSA auf Anfrage mitteilte. Wie groß die Spinne war, die den Sensor ausgelöst hatte, ist nicht bekannt.
Die Schwebefähre ist an Stahlseilen geführt und kann vier Autos sowie 100 Menschen befördern. Sie hängt unter der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke und überquert den Kanal auf ihrer rund 125 Meter langen Strecke in drei Metern Höhe über dem Wasser. Eine Überfahrt dauert 1,5 Minuten. Erst im Juli war der Fährverkehr gestört, da das Schiff bei Wartungsarbeiten beschädigt worden war.
