So starten die Universitäten in SH das Winter-Semester
Nach etwa anderthalb Jahren Hybridunterricht kehren die Universitäten in Schleswig-Holstein in den Präsenzbetrieb zurück. Studierende müssen aber weiterhin einige Regeln beachten.
An der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel starten nach Uni-Angaben etwa 27.300 Studierende ins Wintersemester. "Der weit überwiegende Teil der Lehrveranstaltungen wird vollständig in Präsenz angeboten", sagt Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer und fügt an: Vorlesungen mit sehr vielen Teilnehmern könnten aber auch weiterhin digital angeboten werden, um große Ansammlungen zu vermeiden.
Vorlesungen nur mit 3G-Nachweis und Maske

Für den Zutritt gilt an der Kieler Uni die sogenannte 3G-Regel - also geimpft, genesen oder negativ getestet. Zusätzliches Personal soll die Nachweise überprüfen. "Zum Teil erfolgt die Kontrolle bereits am Eingang der jeweiligen Gebäude. In anderen Fällen wird direkt vor den jeweiligen Lehrveranstaltungen kontrolliert", erklärt Kanzlerin Meyer. Studierende können den jeweiligen Nachweis auch in ihrem privaten Profil einer Lernplattform speichern. Außerdem hält die Universität an der Maskenpflicht fest, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Studierenden-Vertretung fordert kostenlose Tests
Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der CAU findet die Regelungen gut und freut sich auf den Präsenzbetrieb. Julian Schüngel aus dem AStA-Vorstand schränkt allerdings ein: "Für noch ungeimpfte Studierende könnte das häufige Testen zu einer finanziellen Belastung werden." Seine Forderung: Als Übergangslösung sollte für zwei Monate ein kostenloses Testangebot zur Verfügung gestellt werden.
Das ist laut CAU allerdings - bis auf wenige Ausnahmen - nicht vorgesehen: "Studierende, die sich nicht impfen lassen können, haben in Testzentren weiterhin Zugang zu kostenlosen Tests, genauso auch internationale Studierende, die mit einem in der EU nicht anerkannten Impfstoff geimpft sind", teilte die Universität mit.
Uni Lübeck: Ein kostenloser Test pro Woche möglich
Anders ist das an der Universität zu Lübeck geregelt. Eine Sprecherin teilte mit: "Wir bieten bis zum 30. November 2021 Studierenden im universitären Selbsttestzentrum die Möglichkeit eines kostenlosen Antigenselbsttests unter Aufsicht an." Dieser ist einmal pro Woche kostenlos, das Testergebnis gibt es per E-Mail.
Umfangreiche 3G-Kontrollen in den ersten Wochen
Auch in Lübeck gilt generell die 3G-Regel, Vorlesungen sollen zum größten Teil in Präsenz stattfinden. Personal einer externen Firma kontrolliert in den ersten drei Wochen des Semesters an den Eingängen zu Hörsaal- und Seminargebäuden die jeweiligen Nachweise. "Ab der vierten Woche wird stichprobenartig durch Beschäftigte kontrolliert", sagt die Uni-Sprecherin. Pflicht ist in den ersten zwei Wochen außerdem eine Mund-Nasen-Bedeckung. Danach kann der Dozent oder die Dozentin entscheiden, dass die Maske abgelegt werden darf, wenn zuvor auf 3G kontrolliert wurde.
In Lübeck starten fast 5.600 Studierende ins Wintersemester. "Wir freuen uns einfach, dass das wieder in Präsenz geht", sagt Alexandra Seebode vom AStA, die die Regelungen unterstützt. "Einige kommen jetzt ins vierte Semester und haben noch nie den Campus gesehen."
Erste Erfahrungen an anderen Standorten positiv
An der Europa-Universität in Flensburg hat das Semester bereits Ende September begonnen, ebenfalls mit 3G-Regel und entsprechenden Kontrollen. "Aus verschiedenen Gesprächen und aus eigener Erfahrung haben wir den Eindruck gewinnen können, dass das Herbstsemester bisher sehr gut läuft", heißt es auf der Homepage der Uni.
Auch an den Fachhochschulen (FH) in Schleswig-Holstein läuft das Wintersemester seit vergangenem Monat, ebenfalls mit überwiegend positiven Erfahrungen. Ein Sprecher der FH Westküste sagte: "Das System funktioniert, auch wenn es natürlich am Anfang für alle Beteiligten etwas Zeit braucht, sich einzuspielen." Eine Sprecherin der FH Kiel berichtet, dass Studierende und Personal "positiv überrascht" über die reibungslosen Abläufe seien. Konflikte oder Ausschlüsse wegen der Zutrittsbedingungen sind bislang an keiner Hochschule bekannt.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Bildung
