Lübeck: Seniorenheim-Bewohner demonstrieren gegen Schließung
Das Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck steht aus Kostengründen vor dem Aus. Im kommenden Jahr will die Stadt Lübeck das Heim endgültig schließen. Deshalb haben heute die Bewohner vor dem Heim protestiert.
Viele kennen es aus der Vorweihnachtszeit: das Heiligen-Geist-Hospital mitten in der Lübecker Altstadt mit seinem großen Handwerkermarkt. In dem historischen Gebäude befindet sich aber auch eines der ältesten Seniorenheime Europas. Und das steht jetzt - nach 700 Jahren - aus Kostengründen vor dem Aus. Die Hansestadt will das Heim im kommenden Jahr schließen.
Bewohner: "Rettet unser Zuhause!"
Eingepackt in dicke Wolldecken und mit Plakaten im Schoß saßen die Bewohner am Montag in Rollstühlen vor dem Heiligen-Geist-Hospital. Auf einem Transparent stand: "Hier will keiner gehen". Etwa 80 Senioren und Angehörige demonstrierten gegen die Schließung des Heims und waren aufgebracht: "Mir geht’s innerlich sehr, sehr schlecht, weil ich meine Heimat verliere. Ich möchte hier nicht raus", klagt eine Bewohnerin. Ein Angehöriger erklärt gegenüber NDR Schleswig-Holstein, dass man damals aus der Zeitung von der Schließung erfahren habe - "absolut daneben", wie er findet.
Hansestadt Lübeck: "wirtschaftlich nicht machbar"
Das Heim muss dringend saniert, der Brandschutz erneuert werden. Die Kosten belaufen sich laut Stadtverwaltung auf rund 30 Millionen Euro. Aus dem Lübecker Rathaus heißt es aber: "wirtschaftlich nicht machbar".
Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen auf andere Einrichtungen verteilt werden. Aber noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. In zehn Tagen soll die Bürgerschaft über die Zukunft des Lübecker Seniorenheims entscheiden.