Ein "UFO" für die Kieler Förde
16 Jahre Forschung hat er in seine Idee gesteckt: Joachim Gröger will Fische automatisch zählen lassen. Der Wissenschaftler vom Thünen-Institut und des Geomar in Kiel will so dazu beitragen, den Zustand der Meere besser zu erfassen. Zusammen mit anderen Forschern hat er dafür ein Gerät entwickelt, dass sie abgekürzt UFO nennen: ein Unterwasser-Fisch-Observatorium.
Fische zählen und messen: Bisher hoher Aufwand
Schon bei der Berechnung der Fangquoten für Fischer zeigt sich, wie wichtig es ist zu wissen, wie viele Fische in Ost- und Nordsee leben. Bisher holen Forscher dafür stichprobenartig Fische mit Netzen aus dem Wasser. Dann werden sie gezählt und vermessen. Aufgrund dieser Momentaufnahme erstellen die Wissenschaftler dann eine Schätzung. Laut Joachim Gröger dauert dieser Vorgang "sehr sehr lange". Mit dem UFO-Projekt der Wissenschaftler soll sich das nun ändern.
So funktioniert das UFO

Das Herzstück des Unterwasser-Fisch-Observatoriums bilden die Kameras und das Sonar. "Die Kameras entsprechen sozusagen den Augen und das Sonar den Ohren", erklärt Gröger, während er vor dem etwa zwei Meter großen UFO steht. Durch die zwei Kameras kann das Gerät räumlich sehen und Entfernungen berechnen. Zusammen mit dem Sonar kann so die Größe, Anzahl und die Art der Fische, die sich in der Umgebung befinden, gespeichert werden. Die Videos, die dabei produziert werden, können Lebewesen in einer Entfernung von bis zu 100 Metern aufzeichnen.
Erstes UFO geht in Kieler Förde auf Tauchstation
Das erste UFO wurde nun in der Kieler Förde versenkt. Im kommenden Jahr soll dann ein zweites in der Eckernförder Bucht folgen. Je mehr UFOs es gibt, desto genauer sind die Daten über die einzelnen Fischbestände und wie sich diese verändern - so der Plan von Joachim Gröger und seinen Kollegen.
