Diako: Sanierungsverfahren soll Krankenhaus Flensburg retten
Das Flensburger Diako Krankenhaus schreibt rote Zahlen und zieht jetzt die Notbremse: Es beantragt ein Sanierungsverfahren in Eigenregie, wie die Gesellschaft mitteilt.
Die Diako Krankenhaus gGmbH (gemeinnützige GmbH) hat für ihr Krankenhaus in Flensburg ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Nach Angaben des Unternehmens sind die Mitarbeiter bereits informiert worden, das Amtsgericht Flensburg habe dem Antrag stattgegeben.
Restrukturierungsmaßnahmen reichten nicht
"Seit Monaten ringt die Diako Krankenhaus gGmbH um wirtschaftliche Stabilität", so heißt es aus einer Mitteilung des Unternehmens. Restrukturierungsmaßnahmen, die seit einiger Zeit liefen, hätten nicht gereicht, um die Folgen der Corona-Pandemie, der Inflation und der hohen Energiekosten genügend abzufedern, sagte Klinikgeschäftsführer Ingo Tüchsen. Der kaufmännische Vorstand Martin Wilde erwähnte zudem einen fehlenden rechtliche Rahmen für eine verlässliche Unterstützung durch den Bund. "Das hat uns in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht, die die Einleitung des Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung erforderlich machte", so Tüchsen.
Diako sieht Schutzschirmverfahren als Chance
Die Verantwortung für das Unternehmen bleibe während dieser Zeit in den Händen der Geschäftsführung, ein vorläufigen Sachwalter werde die Umsetzung des Sanierungsverfahrens überprüfen. Das nun eingeleitete Schutzschirmverfahren sei die Chance, das Krankenhaus nachhaltig zu sanieren, so Klinikgeschäftsführer Tüchsen. "Das ist nicht das Ende unseres Krankenhauses, sondern ein wichtiger Schritt in eine sichere Zukunft. Wir sind weiterhin in vollem Umfang für alle da, die unsere medizinische Hilfe benötigen, und auch die Löhne und Gehälter unserer Mitarbeitenden sind durch den Schutzschirm gesichert."
Konkrete Planungen für alle anderen Unternehmensbereiche seien erst möglich, wenn klar sei, was das Sanierungsverfahren für das Krankenhaus bedeute. "Das wissen wir aller Voraussicht nach erst Anfang 2023", sagte Diako-Vorstand Dirk Outzen. Auf die laufenden Planungen mit den Maltesern zum Bau eines Zentralklinikums habe das eingeleitete Schutzschirmverfahren keine Auswirkungen. Diese würden fortgesetzt.