Tiere krank zum Schlachthof: Zahl steigt stark an
Die Zahl der Schweine und Rinder, die im Landkreis Cloppenburg krank zum Schlachthof transportiert werden, ist stark angestiegen. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den der Landkreis am Montag vorgelegt hat. Demnach wurden 2018 insgesamt 138 Schweine und Rinder zum Schlachthof gebracht, die eigentlich nicht mehr transportfähig waren. Im Vorjahr waren es noch 60 gewesen, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. 108 der Fälle im Jahr 2018 seien als Ordnungswidrigkeit behandelt, in 30 Fällen sei wegen des Verdachts einer Straftat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden, berichtete das Veterinäramt des Landkreises. Das Amt mit seinen rund 250 Vollzeitstellen gilt als eines der größten in Deutschland. Im Landkreis Cloppenburg sind 2018 insgesamt mehr als zehn Millionen Schweine und 24.000 Rinder geschlachtet worden.
Ministerium: Neue Gesetze nicht notwendig
Der Landkreis habe bereits begonnen, im Gespräch mit Tierärzten und dem Kreislandvolk sowie der Landwirtschaftskammer "Problembetriebe zu erkennen und zu betreuen", sagte ein Kreissprecher. Hubertus Berges vom örtlichen Landvolk vertrat die Ansicht, dass die steigenden Zahlen möglicherweise durch strengere Kontrollen zustande gekommen seien. Das Cloppenburger Landvolk biete Informationsveranstaltungen an, um die Bauern zu sensibilisieren - so etwas sollte auch in anderen Landkreisen eingeführt werden, schlug Berges vor. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium verwies auf bestehende Gesetze und sieht keinen Bedarf für weitere gesetzliche Regelungen. Allerdings würden die Schwerpunktkontrollen durch das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (LAVES) sowie durch kommunale Behörden fortgesetzt, um die Vorschriften durchzusetzen.
