Schwertransport mit Gastank erreicht Dörpen
Der erste Gastank ist am Ziel: Nach einer zweiwöchigen Zwangspause in Sögel hat ein Schwertransport mit einem riesigen Kohlendioxidtank am Sonntagnachmittag den Industriehafen in Dörpen (Landkreis Emsland) erreicht. Unter den Augen mehrerer Hundert Schaulustiger meisterte der Tieflader mit dem 240-Tonnen-Tank problemlos die 30 Kilometer lange Strecke - diesmal deutlich langsamer als beim ersten Anlauf. Einer von zwei Gastanks war am 23. Februar auf der L51 vom Tieflader gestürzt und hatte damit das gesamte Unterfangen gestoppt.
Immer wieder Baumschnitt
Entlang der Strecke mussten am Sonntag mehrfach Bäume beschnitten werden, um Platz für die große Fracht zu machen. Das sei aber so vorgesehen, da diesmal die Äste vorab nur sehr vorsichtig beschnitten worden waren, hieß es vom Landkreis. Auch ein Straßenschild musste weggeflext werden, um dem Tank den Weg zu bahnen.
L51 bis Montag gesperrt
Der zweite Tank, der vom Tieflader gestürzt war und inzwischen geborgen ist, soll zunächst noch in Sögel an der Unglücksstelle bleiben und erst am 29. März seinen Weg fortsetzen. Die Landesstraße 51, wo der Tank vom Anhänger auf einen Acker gerutscht war, ist noch voll gesperrt. Mit der Freigabe sei frühestens am Montagabend zu rechnen, so die Polizei.
Aufwendige Bergungsaktion
Der Gastank war am Donnerstag geborgen worden. Mithilfe von vier Kränen hatten Spezialisten den 35 Meter langen Tank auf die Straße gehoben. Dort wurde er auf sogenannte Elefantenfüße gestellt, damit die Tieflader darunter fahren können. Am Mittwochnachmittag war der Tank von den Kränen zunächst leicht angehoben worden, um den eingeklemmten Auflieger zu befreien. Der Tank hatte seit dem 23. Februar auf einem Acker neben der Ortsumgehung gelegen.
Diesmal auf neuer Route unterwegs
Für den Weitertransport nach Dörpen war nun eine neue Route geplant: Statt eine scharfe S-Kurve mit Gefälle in Börgerwald zu nehmen, fuhr der Transport über Neubörger. Dazu mussten vorab erneut Bäume beschnitten werden - insgesamt 110 Stück. Der Landkreis Emsland begründete diese Maßnahme mit Sicherheitsaspekten: Die enge Kurve wäre ein Zuschauermagnet und damit gefährlich gewesen, so Kreisbaudezernent Dirk Kopmeyer.
Ursache menschliches Versagen
Laut Polizei war die Ursache für den Unfall des Schwertransports ein Bedienfehler bei der manuellen Einstellung der Höhe des Aufliegers. Spezialisten der Polizei und Gutachter des TÜV hätten keine technischen Mängel am Transportfahrzeug oder am Spezialauflieger festgestellt, hieß es.
Tanks für Dänemark bestimmt
Die Tanks sind für einen Kunden in Dänemark bestimmt. Dort sollen sie dazu genutzt werden, Kohlendioxid zu speichern. Sie sollen über den Hafen in Dörpen verschifft werden.
Ursprünglich hatten die Tanks bereits im Mai 2019 auf die Reise gehen sollen. Dass an der vorhergesehenen Strecke zahlreiche Straßenbäume beschnitten wurden, hatte jedoch für große Empörung in der Region gesorgt. Der Transport fand daraufhin nicht statt.
