Meppen-Esterfeld: Liegen alte Kampfmittel in den Gärten?
In Meppen haben 35 Haushalte im Stadtteil Esterfeld Ärger mit der Stadt. Sie dürfen vorerst nicht mehr in ihren Gärten arbeiten, bis sie diese auf Kampfmittel sondieren lassen - auf eigene Kosten.
Die Stadt hat den Bewohnerinnen und Bewohnern diesen Beschluss in einem Brief mitgeteilt. Die Anwohnerinnen und Anwohner, die teils seit Jahrzehnten in den Häusern wohnen, sind verärgert und wollen sich rechtlich beraten lassen. Man habe eine WhatsApp-Gruppe erstellt, "um Informationen zu sammeln und auch den ein oder anderen Rechtsanwalt zu kontaktieren", sagte Detlef Ruhmke, einer der Betroffenen, dem NDR in Niedersachsen. Kampfmittel seien seitens der Stadt nie ein Thema gewesen, so Ruhmke. "Wenn diese Information bekannt gewesen wäre, hätten wir die Grundstücke hier nicht erworben."
Anwohner werfen Stadt Kenntnis über Splittergraben vor
Die Betroffenen werfen der Stadt vor, bei der Erschließung des Baugebiets vor mehr als 20 Jahren Kenntnis von etwaigen Verdachtspunkten gehabt zu haben. Ein sogenannter Splittergraben soll sich quer durch das Wohngebiet ziehen. Damals sei nichts unternommen worden, jetzt wolle die Stadt die Sondierungskosten auf die Bürger abwälzen. Die Kommune widerspricht. Sie habe in dem Wohngebiet bislang keine Hinweise auf etwaige Kampfmittelverdachtsfälle gehabt, hieß es auf NDR Anfrage. Vor 20 Jahren seien neue Baugebiete in Randlage nicht untersucht worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner hoffen, dass sie direkt mit der Stadt sprechen können. Man müsse sich zusammensetzen und "nach einer Lösung suchen", so Ruhmke. "Das darf auf jeden Fall so im Raum nicht stehen bleiben."
Salzbergen atmet auf: Keine weiteren Blindgänger gefunden
Entwarnung gibt es hingegen für die Gemeinde Salzbergen im Landkreis Emsland. Die in der zwischen Schüttorf und Rheine gelegenen Ortschaft für Sonntag geplante Blindgängerentschärfung konnte abgesagt werden. Die Verdachtspunkte hatten sich nicht als Sprengkörper herausgestellt. Daher muss nun niemand evakuiert werden. Im Februar hatten Experten auf der Baufläche eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Die Kampfmittelbeseitiger hatten bis zu acht weitere Blindgänger auf dem Gelände vermutet. Der Verdacht bestätigte sich nicht.
