Ermittlungen zu Schwarzarbeit: Zoll entdeckt Scheinfirmen
Ermittlern des Osnabrücker Zolls ist ein Schlag gegen die organisierte Schwarzarbeit gelungen. Dabei ließen sie zudem zwei Scheinfirmen auffliegen.
Im Fokus stünden vier Beschuldigte, teilte das Hauptzollamt Osnabrück am Donnerstag mit. Sie sollen Menschen aus Polen, die in Deutschland arbeiteten, Lohn vorenthalten haben. Die Arbeitskräfte seien für eine Service- und Montagefirma im Landkreis Vechta angeworben worden. Laut Zoll arbeiteten die Betroffenen von 2014 bis 2018 als Selbstständige oder Werkvertragskräfte. Es bestehe der Verdacht, dass sie eigentlich abhängig beschäftigt waren und daher gemeldet hätten werden müssen.
Mehr als eine Million Euro unterschlagen?
Laut Zoll wurden insgesamt mehr als eine Million Euro an Rentenversicherung und Sozialversicherungsabgaben nicht gezahlt. Zudem wird den Beschuldigten vorgeworfen, sich Leiharbeiter bei zwei polnischen Werkvertragsfirmen ausgeliehen haben, die laut Zoll "wirtschaftlich nicht existent sind". Die Ermittlungsergebnisse sollen nun der Staatsanwaltschaft vorgelegt werden.
Werkvertragsfirmen existieren gar nicht
Die Ermittlungen begannen im Jahr 2019. Damals wurden verschiedene Firmen im Landkreis Vechta durchsucht. Mitte März dieses Jahres durchsuchten deutsche Zollermittler und polnische Polizeibeamte dann zwei Gebäude von angeblichen Werkvertragsfirmen in Polen. Dabei stellte sich heraus, dass die Werkvertragsfirmen zwar gemeldet waren, aber tatsächlich nicht existierten.
