Abreißen oder nicht? Streit um NS-Eliteschule in Haselünne
Die ehemalige NS-Führungsschule in Haselünne (Landkreis Emsland) soll abgerissen werden. Eine umstrittene Entscheidung. Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten regt ein Moratorium an.
Dieser gesetzlich angeordnete Aufschub soll die Möglichkeit bieten, über den Beschluss zu prüfen und gegebenenfalls zu revidieren. Die in Celle beheimatete Stiftung argumentiert damit, dass es sich bei dem Komplex um den einzigen Standort einer sogenannten National Politischen Lehranstalt (Napola) in Niedersachsen handelt. Haselünne würde sich gut in die Gesamtheit von Gedenkstätten und NS-Erinnerungsorten in Niedersachsen einfügen, findet die Stiftung.
Für den Landkreis ist der Abriss beschlossene Sache
Die Politik macht allerdings wenig Hoffnung. Der Kreistag des Landkreises Emsland hatte den Abriss im Oktober beschlossen. Daran sei man gebunden, sagte der Erste Kreisrat Martin Gerenkamp gegenüber NDR 1 Niedersachsen. Gerenkamp wies darauf hin, dass eine Sanierung des Gebäudes rund fünf Millionen Euro kosten würde. "Dass man an diese Zeit erinnern muss und dass man das in Gedenken behalten muss, leuchtet uns absolut ein und das wollen wir auch tun", sagte Gerenkamp. Er verwies darauf, dass es mit der Gedenkstätte Esterwege einen zentralen Gedenkort gebe. Nun ist die Landesregierung am Zug.
