Schweinhälften hängen in einem Schlachthof. © picture alliance/dpa/Mohssen Assanimoghaddam Foto: Mohssen Assanimoghaddam

ASP: Land deutet Kostenübernahme für Fleisch-Lagerung an

Stand: 12.08.2022 19:57 Uhr

Das Land könnte die Landwirte in der wegen der Afrikanischen Schweinepest eingerichteten Sperrzone um Emsbüren unterstützen - indem die Kosten für die Kühlung in den Schlachthöfen übernommen werden.

Denn es sei offenbar schwierig, Abnehmer für dieses Fleisch zu finden, so dass die Schlachtunternehmen ihrerseits sehr zurückhaltend sind, den Landwirten die Schweine abzunehmen. Dabei geht es um das Lagern von Schweinefleisch in Kühlhäusern. Um die Schlachthöfe also zu motivieren, größere Schlachtkapazitäten frei zu machen, bringt das niedersächsische Agrarministerium die Möglichkeit einer Kostenübernahme für die Lagerung des Fleisches in Kühlhäusern ins Spiel. Derzeit gebe es Verhandlungen mit dem Finanzministerium dazu, teilte das Ministerium am Freitag mit.

In den Schweineställen wird es jeden Tag enger

Die Zahlen aus dem betroffenen Sperrgebiet zeigen jedenfalls, dass schnelles Handeln angesagt ist. 21.000 Tiere liegen bereits über dem Schlachtgewicht und müssten geschlachtet werden. Jede weitere Woche kämen rund 6.000 überschwere Schweine hinzu - bisher geschlachtet seien aber erst 5.000 Tiere. In den Ställen wird es damit von Tag zu Tag enger - ein Tierschutzproblem droht.

Fleisch aus Sperrzone muss gesondert geschlachtet werden

Es geht um Tiere aus der Sperrzone rings um Emsbüren in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim. In der Zone gibt es laut Ministerium rund 300 betroffene Betriebe mit insgesamt 200.000 Schweinen. Diese Schweine sind zwar nicht mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert, dürfen aber dennoch nicht frei gehandelt und transportiert werden. Sie müssen stattdessen gesondert geschlachtet werden. Zudem sind bei der Verarbeitung besondere Auflagen zu beachten: Das Fleisch muss erhitzt werden, so dass als Produkte zum Beispiel nur Konservenfleisch, Frikadellen oder Brühwürstchen infrage kommen. Gesundheitliche Gefahren für Menschen bestehen laut Ministerium nicht - die Vorsichtsmaßnahmen sollen nur die weitere mögliche Ausbreitung der Krankheit unter den Schweinen verhindern.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 12.08.2022 | 15:00 Uhr

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Massentierhaltung

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