Schweinepest: Bauer beantragt Nottötung von 500 Tieren
Der Druck auf die Landwirte bei Emsbüren wächst. Dort stauen sich nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest die schlachtreifen Tiere. Ein Halter hat nun die Nottötung von 500 Schweinen beantragt.
Seine Ställe seien alle voll, die Tiere zu schwer und er müsse nachwachsende Ferkel unterbringen, klagt der Landwirt aus dem Sperrbezirk. Obwohl auch am Freitag wieder ein kleiner Tiertransport einen Schlachthof im nordrhein-westfälischen Geldern angesteuert hat, wird es eng in den betroffenen Ställen in Niedersachsen. "Wir haben einen Antrag auf die Nottötung von 500 Schweinen gestellt, damit sich der Druck in unserem Betrieb abbaut. Und wir wollen unsere Ställe nicht zu voll haben, wie wollen nicht überbelegen", erklärte der Landwirt, der seinen Namen nicht öffentlich machen will, dem NDR in Niedersachsen. Überbelegung könne nicht das Ziel sein.
Vermarkter: Ein Schwein wird abtransportiert, fünf neue wachsen
Dass wieder Schweine aus dem Sperrbezirk zu einem Schlachthof nach Nordrhein-Westfalen gebracht wurden, reiche bei Weitem nicht, sagte ein Vermarkter. Auch er will anonym bleiben. "Wenn wir jetzt aktuell jede Woche 1.700 Schweine rausbekommen, sind das nicht mal 20 Prozent der Wochenmenge." Das bedeutet, dass für jedes Tier, das den Sperrbezirk verlässt, vier bis fünf Tiere täglich nachwachsen. Der Druck steige von Woche zu Woche.
Landwirtschaftsministerium unzufrieden mit Entwicklung
Wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover am Freitag mitteilte, wurden bereits für weitere 1.900 Mastschweine Genehmigungen zur Schlachtung erteilt. Ministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) setzt darauf, dass in der kommenden Woche weitere Schlachtunternehmen die Tiere schlachten. "Angesichts der großen Tierzahl in der betroffenen Region können wir mit der Entwicklung nicht zufrieden sein", sagte sie.
"Entspricht nicht ethischen Vorstellungen"
Für den Schweinehalter aus Emsbüren ist der Antrag beim Landkreis ein Hilferuf. "Wir wollen das nicht. Es entspricht auch nicht meinen ethischen Vorstellungen, dass wir ein Schwein töten, damit wir Platz haben, um weiter Schweine zu produzieren", sagt er. "Das kann es nicht sein." Er appelliert an die Politik, die Sperrfrist in der Region zu verkürzen, damit sich die Situation entspannt. Der Landkreis Emsland prüft jetzt seinen Antrag, der Landwirt hat dafür eine Woche Frist gesetzt.
