5,7 Millionen Euro Steuern hinterzogen? Ehepaar vor Gericht
Seit Dienstag muss sich ein Paar aus Osnabrück wegen des Vorwurfs der besonders schweren Steuerhinterziehung vor der Wirtschaftskammer des Landgerichts verantworten.
Als Geschäftsführer eines asiatischen Restaurants in Osnabrück sollen der 52 Jahre alte Mann und die 48 Jahre alte Frau Umsatz- und Ertragssteuern in Höhe von 5,7 Millionen Euro hinterzogen haben. Laut Anklage haben sie Daten im Kassensystem manipuliert. Eine entsprechende Software, über die sich Einnahmen inaktiv schalten lassen, wurde den Ermittlern zufolge im Restaurant gefunden. Am Ende sollen die Beschuldigten lediglich ein Drittel ihres realen Umsatzes ans Osnabrücker Finanzamt gemeldet haben. Vor Gericht geht es um 18 Straftaten in rund fünfeinhalb Jahren.
Verteidiger: Ehepaar will Geständnis ablegen
Die Verteidigung des angeklagten Paares hat nach Informationen von NDR Niedersachsen für die kommenden Woche ein ausführliches Geständnis angekündigt. Das könnte sich strafmildernd auswirken. Die Verteidiger bezweifeln jedoch die hohe Summe der hinterzogenen Steuern. Aber es gehe auf jeden Fall um Millionen Euro, heißt es. Bei Verurteilung drohen den beiden bis zu 15 Jahre Haft.
Ermittler zählten die Gäste mit versteckter Kamera
Bei den Ermittlungen war ein Steuerfahnder aus Oldenburg federführend. Ihm sei aufgefallen, dass die Zahl der Gäste im Verhältnis zu den Umsätzen zu niedrig gewesen sei. Die Ermittler stellten im Verlauf ein Wohnmobil vor das Restaurant, überwachten es und zählten die Gäste. 2017 kam es dann schlussendlich zu einer Razzia in dem Osnabrücker Restaurant.
