Verunreinigte Milch: Klinikum Oldenburg hält zu Ärztin
Anfang Juni ist im Klinikum Oldenburg ein Frühchen durch verunreinigtes Milchpulver gestorben. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine leitende Stationsärztin.
Es gebe einen Anfangsverdacht, sagte ein Sprecher der Behörde in Oldenburg. Was genau der Frau vorgeworfen wird, sagte er nicht. Eine Sprecherin der Klinik zeigte sich verwundert, dass nun gegen eine bestimmte Person ermittelt wird. Die Ärztin sei weiterhin auf der Station im Dienst, die Klinik habe ihr ausdrücklich das Vertrauen ausgesprochen. Das Frühchen war Anfang Juni auf der Intensivstation gestorben, nachdem es einen Tag nach der Geburt Babynahrung bekommen hatte, die mit einem Keim belastet war. Ein weiteres Frühchen, das wegen der verunreinigten Milch schwer erkrankte, erholte sich. Es ist aber unklar, ob bei ihm Folgeschäden bleiben.
Ursprung des Keims ist weiter unklar
Die Ermittler haben mittlerweile viele Zeugen gehört - darunter Pflegepersonal, Ärzte und Angehörige. Es ist weiter unklar, wie der Keim in die Fläschchen kommen konnte. Dem Hersteller des Milchpulvers sei nichts vorzuwerfen, hieß es. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Nahrung beim Anrühren im Klinikum Oldenburg mit dem Cronobacter-Bakterium verunreinigt wurde. In der Milchküche selbst fanden sich laut Staatsanwaltschaft allerdings keine weiteren Spuren.
