Seltener Fund auf Baltrum: Urlauberin entdeckt Rochen
Eine Urlauberin hat auf der ostfriesischen Insel Baltrum eine seltene Entdeckung gemacht: Einen Rochen. Ein Experte hat inzwischen die Art bestimmt.
Eigentlich wollte Catharina Zech bei ihrem täglichen Strandspaziergang auf Baltrum Bernsteine suchen. Als sie dabei einen platten Fisch mit Schwanz entdeckte und ihn fotografierte, ahnte sie noch nicht, dass dies eine kleine Sensation sein würde. Die 22-jährige Frankfurterin, die mit einer Freundin den Silvesterurlaub auf Baltrum verbrachte, schickte ihre Fotos an die Gemeinde Baltrum. Im Rathaus war die Freude groß. Schließlich gelten die Tiere den Angaben zufolge in der Nordsee als nahezu ausgestorben.
Sternrochen ist in der mittleren, tiefen Nordsee zu Hause
Da unklar war, um welche Art von Rochen es sich handelt, nahm die Gemeinde Kontakt zu dem Experten Birger Kreutz vom Multimar Wattforum in Tönning auf. Ihm zufolge handelt es sich um einen weiblichen Sternrochen. Diese Art liebe es kühl und sei daher eher in der mittleren, tiefen Nordsee zu Hause, zitiert die Gemeinde den Experten. Dass sich ein Exemplar bis an den Strand von Baltrum verirrt, sei schon außergewöhnlich.
Rochen-Eikapseln wieder vermehrt zu sehen
Auch die Leiterin des Baltrumer Nationalparkhauses, Karen Kramer, bestätigte, dass eine solche Rochen-Sichtung in der Nordsee äußerst selten sei. Sie selbst habe noch keines dieser Tiere gesehen. Dafür finde sie in den vergangenen Jahren wieder vermehrt Eikapseln der Rochen. Das Foto von Catharina Zech könnte nun laut der Gemeinde "ein weiteres Indiz dafür sein, dass zum Beispiel Stern- oder Nagelrochen langsam zurückkehren in die Südliche Nordsee und an die Ostfriesischen Inseln". Zuletzt hatte vor etwa anderthalb Jahren ein Wattwanderer einen Nagelrochen zwischen Baltrum und Neßmersiel entdeckt.
