Notaufnahmen in Aurich und Emden sollen doch schließen
Die Notaufnahmen in Emden und Aurich sollen mit Inbetriebnahme der Zentralklinik im Landkreis Aurich geschlossen werden. Das teilte die Zentralklinik-Leitung mit. Ursprünglich gab es ein anderes Versprechen.
Spätestens 2029 sollen auch die Notaufnahmen dicht sein, sagte der Chef der Zentralklinik in der Gemeinde Südbrookmerland, Dirk Balster. Als Grund nannte er wirtschaftliche und medizinisch-strukturelle Bedingungen, die auch mit der Krankenhausreform zusammenhingen. Die Aufgaben der Notaufnahmen soll in Zukunft der Rettungsdienst übernehmen. Außerdem sollen zusätzliche Maßnahmen, wie ein Telemedizin-Projekt mit der Universität Oldenburg, den Bedarf auffangen, hieß es. Die geplante Zentralklinik in Ostfriesland soll die bisherigen Krankenhäuser in Emden, Aurich und Norden ersetzen. Zuvor hieß es, die Notaufnahmen an den Standorten sollten erhalten bleiben. In Norden gibt es bereits seit 2023 keine Notaufnahme mehr.
Bürger fühlen sich getäuscht
Für die Gegner der Zentralklinik bedeutet die Ankündigung Betrug und Wortbruch. Kritik an der Entscheidung gibt es in den Sozialen Medien. Über die Zentralklinik in Südbrookmerland wurde in mehreren Bürgerentscheiden abgestimmt. Damals hatten der Landkreis Aurich und die Stadt Emden versichert, dass die 24-Stunden-Notfallversorgung an den vorherigen Standorten erhalten bleibe.
Petition für Erhalt der Notaufnahmen
Die Grünen in Aurich fordern, dass im Kreistag über die Änderung detailliert informiert wird. In Emden hat der Bürgermeisterkandidat Ingo Weber (parteilos) eine Online-Petition zum Erhalt der Notaufnahmen gestartet. Bis Mittwoch hatten rund 800 Menschen unterschrieben. Die Wählergemeinschaft GfE und mehrere Linken-Politiker kritisierten den Emder Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) scharf. Auch im Stadtrat soll noch einmal über die Klinik gesprochen werden.
