Landkreis Wesermarsch reißt Storchennest ab
Der Landkreis Wesermarsch will einen neuen Windpark bauen. Dafür musste jetzt ein Storchennest in der Nachbarschaft weichen.
Einmal in Betrieb, würde die Anlage das Vogelpaar in Ovelgönne stören, argumentierte der Landkreis. Der Abstand zwischen Nisthilfe und dem geplanten Windpark hätte nach Angaben eines Landkreissprechers weniger als 1.000 Meter betragen - es hätte ein "Kollisionsrisiko" für die Störche gegeben. Am Freitagmorgen rückte eine Baufirma im Auftrag des Landkreises mit Spezialgerät an und legte den sieben Meter hohen Mast mit Nest um.
Storchenfreund will weiter klagen
Zunächst hatte der Landkreis den Storchenfreund Peter Schnepper aufgefordert, das Nest auf seinem Grundstück abzubauen, weil er keine Baugenehmigung besitze. Der weigerte sich. Er berief sich darauf, dass Störche laut Naturschutzgesetz geschützte Tiere sind und der Abbau von Nestern strafbar - bis zu sechs Jahre Haft würden drohen. Er will auch jetzt, nach dem Abbau, weiter vor dem Verwaltungsgericht für den Erhalt des Nestes klagen.
Erste Abriss-Aktion gescheitert
Bereits am Donnerstag hatte das Bauunternehmen versucht, das Storchennest zu entfernen. Doch scheiterte der erste Versuch, weil das Fahrzeug im matschigen Boden stecken blieb. Für eine zweite Abriss-Aktion ließ der Landkreis Bodenplatten auf dem Acker verlegen, um an das Nest zu kommen.
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