JadeWeserPort schlägt deutlich mehr Container um
Am JadeWeserPort in Wilhelmshaven sind im ersten Quartal dieses Jahres 45 Prozent mehr Container umgeschlagen worden. Der Hafen hat auch von langen Wartezeiten in Hamburg und Bremerhaven profitiert.
Corona, Ukraine-Krieg und Brexit haben nicht nur für Teilemangel und lange Zollzeiten gesorgt, sondern für einen weltweiten Containerstau. Noch immer liegen zum Beispiel vor der Elbe wöchentlich Dutzende Schiffe und warten darauf, in den Hamburger Hafen gelassen zu werden. Das zeigen die Zahlen des Containerumschlags-Unternehmens Eurokai: In Hamburg wurden sieben Prozent weniger Waren umgeschlagen, in Bremerhaven neun Prozent. Zunächst hatte die "Nordwestzeitung" darüber berichtet.
Statt Hamburg wird Wilhelmshaven angesteuert
Sowohl vom Hafenbetreiber NPorts als auch von der Wilhelmshavener Hafenwirtschaft heißt es: Es habe sich endlich herumgesprochen, dass der JadeWeserPort eine echte Alternative ist. Hafenwirtschafts-Chef John H. Niemann etwa betont, dass es immer freie Plätze im Hafen gebe. Bis zum Anleger bräuchten die Schiffe nur zweieinhalb Stunden, nach Hamburg zehn Stunden. Und da komme es immer öfter vor, dass Reedereien ihre Schiffe kurzfristig umdisponierten und statt nach Hamburg eben nach Wilhelmshaven schickten.
Hapag-Lloyd steigt beim Jade-Weser-Port ein
NPorts Chef Holger Banik schließt derweil nicht aus, das die Reedereien irgendwann auch wieder verstärkt Hamburg ansteuern. Das könne aber kompensiert werden. Denn zum einen werde der weltweite Containerstau noch Monate anhalten. Zudem steigt Hapag-Lloyd mit 30 Prozent beim Containerterminal in Wilhelmshaven ein. Ab dem kommenden Jahr werden also viele Hapag-Lloyd-Schiffe an der Jade anlegen. Das werde dem Jade-Weser-Port einen weiteren Schub geben, so Banik. Und Platz hat der Hafen: Im vergangenen Rekordjahr wurden zwar mehr als 700.000 Container umgeschlagen, der Hafen war damit aber nur zu einem Viertel ausgelastet.