Hacker attackieren Oldenburger Firma: Polizei ermittelt
Das Oldenburger Bauunternehmen Ludwig Freytag ist Opfer eines Cyber-Angriffs geworden, mittlerweile laufen die Bauarbeiten wieder. Noch ist unklar, wer hinter der Attacke steckt.
Der "Nordwest-Zeitung" sagte Geschäftsführer Johannes van der Linde, dass der Ursprung des Angriffs "ziemlich eindeutig aus Russland stamme". Die Polizei bestätigte dies vorerst nicht. Hinweise dafür, dass der Angriff von russischen Hackern ausgegangen sei, gebe es keine, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Oldenburg am Dienstag. Es sei auch keine Lösegeldforderung gefunden worden.
Bauarbeiten können weitergehen
Man sei mit einem blauen Auge davongekommen, sagte Unternehmenschef van der Linde. Die Bauarbeiten gingen weiter. Von sensiblen Daten wie zum Beispiel Bauplänen habe man Kopien. Heute sollen neue Computer geliefert werden, um das System wieder ins Rollen zu bringen. Es werde knapp vier Wochen dauern, bis man alle Computer im Unternehmen wieder ans Laufen bringen kann, so der Firmenchef. Die Polizei ermittelt.
LKA und IHK vermuten hohe Dunkelziffer
Das Problem rund um Cyber-Angriffe werde immer größer, heißt es von der IHK. Die Zahlen belegen das allerdings nicht. Laut dem niedersächsischen Landeskriminalamt (LKA) gab es im vergangenen Jahr 102 Hackerangriffe auf Unternehmen. Vor drei Jahren waren es noch 128. Doch sowohl IHK als auch das LKA vermuten, dass die Dunkelziffer von Hackerangriffen auf Firmen erheblich höher ist und betroffene Firmen sich oftmals nicht melden.
Lösegeld in Bitcoin
Die am weitesten verbreitete Vorgehensweise von Hackern ist laut IHK: Das komplette Computersystem einer Firma zu verschlüsseln und Lösegeld in Bitcoin zu fordern. Wie viele Unternehmen dann zahlen oder sich die Mühe machen, das System neu aufzusetzen, ist unbekannt.