Corona-Mutationen: Landkreis Leer verlängert Quarantäne-Zeit
Angesichts der sprunghaft angestiegenen Zahl der Neuinfektionen mit der britischen Virus-Mutation verschärft der Landkreis Leer seine Quarantäne-Maßnahmen. Ab sofort gelten drei statt zwei Wochen.
Wie Landrat Matthias Groote (SPD) am Mittwoch in einem Video-Statement mitteilte, ist die mutierte Coronavirus-Variante B.1.1.7 der "Treiber" der aktuellen Entwicklung. Bei mehr als einem Drittel der rund 300 aktiven Fälle sei die Mutation festgestellt worden. Ein kurzer Kontakt ohne Maske reiche schon aus, warnte der Landrat. Es sei sogar ein Fall bekannt geworden, "wo schon das Reinreichen von Unterlagen in einem Betrieb zu einer Ansteckung geführt hat".
Kontakte werden fünf Tage zurückverfolgt
Aus diesem Grund würden jetzt auch die Kontakte der Infizierten bis fünf Tage vor Ausbruch der Symptome herausgefiltert - sogar jene, die weniger als 15 Minuten dauerten, so Groote. Bisher wurden laut dem Landrat ausschließlich enge Kontakte bis zwei Tage vor Beginn der Symptome ermittelt. Trotz der Änderung gelinge es dem Gesundheitsamt aktuell noch, die Ketten nachzuverfolgen.
Ausbreitung in Nachbarlandkreise
Die Zahl der Corona-Fälle im Landkreis Leer ist in den vergangenen Tagen deutlich angestiegen. Dem Gesundheitsamt wurden nach 60 Fällen am Mittwoch am Donnerstag erneut 28 Neuinfektionen gemeldet. Damit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 100,7. Die Neuinfektionen verteilen sich über das gesamte Kreisgebiet. Besonders betroffen sind die Gemeinde Westoverledingen sowie die Stadt Leer. Die Infektionen strahlen aber auch über die Kreisgrenze hinaus aus: Im Ammerland sollen Altenpflegekräfte betroffen sein. Mehr als 1.000 Menschen, die im Landkreis Leer wohnen, befinden sich in Quarantäne.
