Cloppenburg und Starnberg haben mehr gemeinsam als gedacht
Starnberg in Bayern ist bekannt für seine High-Society, Cloppenburg eher für Bodenständigkeit. Aber beide Orte, die gegensätzlicher kaum sein könnten, verbindet eines: Die Vorliebe für dicke Autos mit viel Hubraum.
Und viel Hubraum heißt hier: Mindestens 2.000 Kubikzentimer - also zwei Liter. Berechnungen der Deutschen Presseagentur auf Grundlage von Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes haben ein entsprechendes Ranking für Deutschland ergeben. Genau hingeschaut: Im oberbayerischen Landkreis Starnberg hat mehr als jedes fünfte Auto einen solchen leistungsstarken Motor unter der Haube. Mit 20,9 Prozent ist das Platz eins in Deutschland. Darauf folgen der Landkreis München (20 Prozent) und die Stadt Baden-Baden (19,3 Prozent). Aber dann, ...
Platz vier für Cloppenburg
... dann kommt schon Cloppenburg. Auf Niedersachsens Straßen am CLP auf dem Nummernschild zu erkennen. 18,8 Prozent der dort zugelassenen Fahrzeuge haben einen großen Motor mit einem Hubraum jenseits der 2.000er-Marke. In der Stadt zwischen Oldenburg und Osnabrück leben knapp 37.000 Menschen, die meisten davon sind katholisch. Das wiederum ist eine weitere Gemeinsamkeit mit Starnberg. Ob es zwischen der Religionszugehörigkeit und der Vorliebe für große Motoren allerdings einen Zusammenhang gibt, ist nicht überliefert.
Schlusslicht Wolfsburg - mit hohen E-Auto-Anteil
Spannend ist auch der Blick auf das Ende des Rankings: Dort liegt - vielleicht überraschend - Wolfsburg mit nur 5,9 Prozent. Ausgerechnet die Autostadt, die Heimat von Volkswagen. Dabei dürfte sich aber bemerkbar machen, dass es in der VW-Stadt einen ausgesprochen hohen Anteil von auf Firmen - insbesondere Volkswagen - zugelassenen Fahrzeugen gibt. Das verzerrt die Statistik, unter anderem weil gerade jüngere Fahrzeuge ihre Leistung inzwischen oft aus kleineren Hubräumen generieren und die Stadt wegen VW einen sehr hohen Elektroautoanteil in den Zulassungen hat.
Niedersachsen knapp unter Durchschnitt
Im bundesweiten Durchschnitt haben übrigens 14 Prozent der Autos mindestens einen Zweiliter-Motor. Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer sieht es so aus:
- Hamburg (15,6 Prozent)
- Baden-Württemberg (15,5 Prozent)
- Schleswig-Holstein (15,4 Prozent)
- Bayern (15,3 Prozent)
- Bremen (14,5 Prozent)
- Hessen (14,4 Prozent)
- Rheinland-Pfalz (14,3 Prozent)
- Berlin (14,2 Prozent)
- Niedersachsen (13,8 Prozent)
- Nordrhein-Westfalen (13,5 Prozent)
- Saarland (13,0 Prozent)
- Brandenburg mit (12,3 Prozent)
- Mecklenburg-Vorpommern (12,2 Prozent)
- Thüringen (10,4 Prozent)
- Sachsen (10,3 Prozent)
- Sachsen-Anhalt (10,1 Prozent)
