Chinesischer Bahnkonzern will Transrapid-Teststrecke nutzen
Seit November 2011 ist die Transrapid-Teststrecke in Lathen (Landkreis Emsland) geschlossen. Die Zukunft: unklar. Nun hat offenbar ein Investor aus China Interesse an einer Nutzung.
Ralf Effenberger, ehemaliger Leiter der Versuchsstrecke und Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Intis, bestätigte am Freitag eine entsprechende Anfrage über die zuvor das Digital-Infoportal "Table.Media" berichtet hatte. Dabei geht es darum, ob die Anlage grundsätzlich für die Zulassung eines in China entwickelten Magnetzuges zur Verfügung gestellt werden könne, so Effenberger. Dies könne grundsätzlich mit "ja" beantwortet werden.
China sucht Teststrecke für Prototypen
Dem Bericht zufolge will der chinesische Eisenbahnkonzern "China Railway Rolling Stock" (CRRC) die Magnetschwebetechnik für Hochgeschwindigkeitszüge weiterentwickeln. Dafür werde eine Zusammenarbeit mit europäischen Partnern geprüft. CRRC habe basierend auf der deutschen Transrapid-Technik zwei Prototypen entwickelt, verfüge jedoch über keine eigene Teststrecke. Seit 2002 fährt in China auf einer 30 Kilometer langen Strecke ein Transrapid.
Effenberger: Gespräche so konkret wie nie
Die Transrapid-Versuchsanlage Emsland(TVE) - einst Vorzeigeprojekt - ist 31,8 Kilometer lang. Die Hochzeiten von Beschleunigung und Rasanz sind Geschichte - nachdem im Jahr 2006 bei einer Testfahrt 23 Menschen durch einen Unfall ums Leben kamen. Zuletzt war die TVE als mögliches Hyperloop-Forschungszentrum im Gespräch. So konkret wie im Falle der Anfrage aus China sei es noch nie gewesen, sagte Effenberger. Es müssten aber auch noch viele genehmigungsrechtliche Fragen geklärt werden.